Melinda und Melinda :: Start 28. 4.

Es war nie mehr als eine einträgliche Täuschung, daß Komik die Kehrseite der Tragik wäre. Keiner hat dies konsequenter – und komischer – vorgeführt als Woody Allen, der New Yorker Stadtneurotiker, Womanizer und Unglücksrabe. In seinem bereits 35. Film läßt er nun in seiner pfiffigphilosophischen Manier zwei intellektuelle Paare darüber sinnieren, weshalb manche Menschen immer Glück in die Liebe haben, andere aber augenscheinlich nur Pech. Das Drehbuch könnte so entstanden sein, wie diese vier in einem China-Restaurant für ihre Thesen die doppelte Melinda erfinden, beide mit verschiedenen Wesenszügen gespielt von Rada Mitchell. Die eine jammert über ihr Schicksal, hat Ehemann und Kinder verlassen und ist nie zufrieden bei ihrer hysterischen Suche nach dem irgendwie Richtigen. Die andere Melinda ist impulsiver, was schon mal zu einer Überdosis Schlaftabletten führt, genießt dann aber ihr Liebesleben in ebenso vollen Zügen. Allen montiert mit einem exzellenten Ensemble die Parallelhandlungen zu einem schwungvollen Chaosreigen zwischen Designerwohnungen, Depressionen und Dinerpartys, pointierten Dialogen über Seitensprünge und Situationskomik mit deftigen Patzern. Souverän wie die unverändert schönen Jazzsongs.

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