Michigan Left :: Next stop Stadion: Die Kanadier wollen in eine höhere Liga rocken
Ehrgeiz ist eine gute Sache, solange der geschäftliche nicht den musikalischen überwiegt. Dass es die Arkells zu was bringen wollen, hört man ihnen bei jedem Ton an. In ihrer kanadischen Heimat haben sie bereits mehrere Auszeichnungen eingeheimst, nun soll auch der Rest der Welt erobert werden. Mit stadiontauglichen Rocksongs und Gesten der Bescheidenheit (besser keine potenziellen Fans durch politisches oder soziales Engagement verprellen!) könnten sie sich schon bald einreihen in die Riege großer Pathos-Protze wie The Killers oder Elbow.
Doch noch fehlen ihnen dazu ein paar mehr catchy melodies. Die ersten Songs ihres zweiten Albums rauschen so vorbei, erst in „Coffee“ wird das kraftmeierische Akkorde-Schrubben mal ausgesetzt, untermalen Akustikgitarren, Glockenklänge und Orgel die kleine, herbe Midtempo-Ballade. Aber schon bei „On Paper“ fällt die Band wieder zurück in ihre zugegeben sehr energische, jedoch eher unoriginelle klassische Rockmusik. Und der „Whistleblower“ ist leider nicht weit entfernt von Mando-Diao-Gedöns. Vielleicht schaffen es die Arkells damit in Deutschland – und konzentrieren sich dann wieder auf den musikalischen Ehrgeiz. (The Organisation/Soulfood) Max Gösche
Schorsch Kamerun