Minority Report, Regie: Steven Spielberg :: (Start 3.10.)

Irgendwer hatte Spielberg mal zum Regisseur des 20. Jahrhunderts gekürt, was vor allem ein Resultat der öffentlichen Aufmerksamkeit durch eine geballte, gleich ausgerichtete Medienspiegelung ist. Allerdings war er für Stanley Kubrick der einzige ernst zu nehmende Kollege, vielleicht gar wie ein Sohn, und der bescheiden wirkende Mann hat längst megalomanische Maßstäbe erreicht.

Wie „A.I.“ ist „Minority Report“ vor allem ein Konglomerat aus Schauwerten, Philosophien, Szenarien und Referenzen. Die Welt des Jahr 2054 hat er von einem Netzwerk aus Designern, Wissenschaftlern und Denkern erschaffen lassen, die Kurzgeschichte des Sci-Fi-Autors Philip K. Dick zu einem futuristischen film noir aus Meilensteinen des Kinos gesponnen: „Blade Runner“, „Uhrwerk Orange“ und „2001“ tauchen auf, Hitchcock und Bergman, natürlich Spielberg selbst sowie viele und vieles mehr.

Dashiell, Arthur und Agatha -Namen von drei der berühmtesten Krimiautoren – heißen die genmanipulierten, vernetzten Orakel, die jeden Mord ankündigen. Tom Cruise spielt einen verbissenen, weil verbitterten Cop, der an das System des Politikers Burgess (Max von Sydow) glaubt, bis er selbst ins Fadenkreuz gerät. Die Kälte hinter der Perfektion eines Überwachungsstaates will Spielberg aufdecken. Doch für einen düsteren Thriller fehlt ihm die sadistische Konsequenz. Keine Vision, nur ein erlesenes Oberflächengeplänkel.

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