Modey Lemon – Thunder & Lightninq

Also wieder mal der Katastrophenwetterbericht. Der Rock, geschaffen in seiner Leidenschaft aus den Naturgewalten heraus: „Thunder & Lightning“. Potz Blitz und Donner aus Pittsburgh, Pennsylvania, mit Modey Lemon, einem Trio, das gern mit den bandeigenen Moog-Synthesizern hausieren geht, obwohl deren Geblubber für ihren Psychoblues nicht wirklich viel zur Sache tut Manche Dinge aber muss man einfach sagen und manche Namen nennen, die nicht gleich jeder kennt, um zu zeigen, was für eine coole Sau man ist So lassen Modey Lemon Suicide als wichtiges Hausmittelchen gelten, sie kennen auch den Weltraumjazzer Sun Ra und die Silver Apples mit ihren eher harmlosen Sechziger-Experimenten. Nachdem Rock vorzugsweise wieder als das feuchte Stück Scholle gehört wird, auf dem die Blumen des Bösen gut gedeihen, schätzen Modey Lemon auch die Doors als vorbildhafte Gärtner ihrer Sache, aus meinen Stücken gönne ich ihnen noch die Blues Explosion von Jon Spencer, um den Kohl angemessen fett zu machen.

Aber eigentlich möchte man bei dem hartnäckigen Geriffe auf „Thunder & Lightning“ immer nur mit „Alright Now“ einfallen, also dem Gassenhauer von Free, der ewigen Hymne der Mopedfahrerfreizeit (für die Kabbalisten unter den Rockgeschichtsschreibern: der Song findet sich auf dem „Fire And Water“-Album. Naturgewalten). Was irgendwie schon auch okay ist, zumal das lethargisch Tranige der 70er Jahre doch auf Zack gewatscht ist und hier niemand tut, als sei Punk nie passiert Im Konzert ist das genau die Musik, die einen

ungefragt auf einen Happen auffrisst. Auf einem Album aber würde man auch gern gesitteter mit Messer und Gabel an die Schlachtplatte gehen und hätte nicht einmal etwas gegen eine Melodie einzuwenden, über die auch ein zweites Mal nachgedacht wurde. Die Gewalt der Natur ist ja viel. Sie zu bändigen, sollte aber die Natur des Menschen sein.

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