Molly Hatchet – Kingdom Of XII

Damit das mal klar ist! „The band’s message to the world: The south has risen again!“ Den Eindruck kann man in der Tat gewinnen, zumindest wenn man bei SPV unter Vertrag ist. Denn hier hat man all den Klapperschlangenrockern, Rotnacken und Dickbäuchen seit geraumer Zeit eine behagliche Heimstatt eingerichtet. Und auch Molly Hatchet fühlen sich augenscheinlich ganz wohl da, ziehen straffen, zumeist boogietemperierten Hardrock mit Cowboystiefeln vom Brett („Kickstart To Freedom“), lassen ein Honky-Tonk-Piano mit den Leadgitarren um die Wette poltern („Why Won’t You Take Me Home“) oder eine Zigeuner-Geige übelste Polka-Folklore zelebrieren („Gypsy Trail“). Natürlich wird immer noch gepfiffen, wenn es ans Solo geht. Und auch der raureife, bauchig-maskuline Vokalist – wieder mal Phil McCormack, weil die Gründungs-Legende Danny Joe Brown seine Diabetes in letzter Zeit etwas ernster nimmt – lässt sich immer wieder gern von warmherzigen „Uhus“ der Background-Damen einwickeln.

Auf diesem obsessiven Country-, Blues- und Rock-Gemenge gibt der Rhapsode klassische Südstaaten-Epik zum Besten. Die bekannten, quasi vormodernen Glaubensbekenntnisse aus dem „Heart Of The USA“, von der Freiheit und den family values. „I lived on mama’s love and learned from daddy’s hands…“ – wie es halt so geht im Leben. Allein, was man hier möglicherweise an Intellekt vermisst, wird durch die Jumbo-Portion Herz und Seele, die wie die Steaks da unten weit über den Tellerrand hinauslappen, mehr als wert gemacht Zur Präsidentenwahl.

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