Muse :: Origin Of Symmetry

Die britischen Jungspunde mit Überschwang und mäßigem Album

Schon auf ihrem Debüt-Album „Showbiz“ schwankten die drei Engländer noch etwas unentschlossen zwischen Sex Pistols und Rock-Oper. Vieles erschien halbgar; der Vergleich mit Radiohead zu „Pablo Honey“-Zeten war nicht abwegig. Das Potenzial konnte man den jungen Briten dennoch nicht absprechen: Zumindest „Sunburn“ und „Muscle Museum“, vor allem aber die tiefgründige Ballade „Unintended“ nährten die Hoffnung auf mehr.

So recht entscheiden können sich Muse auf „Origin Of Symmetry“ aber immer noch nicht: Wollen wir nun schwurbeligen Space-Rock mit allerlei Geräuschen spielen – oder lieber zur Alternative-Ausgabe von Queen avancieren? Eines ist sicher: Matthew Bellamys fisteliger Falsett-Gesang bleibt Geschmackssache. Natürlich erreicht der dürre Jüngling auch weiterhin mühelos jede Oktave, die Überstrapazierung dieser Sangeskünste jedoch wird zuweilen zum Ärgernis: Bei „Micro Cuts“ beispielsweise wird bar jeder Struktur gequäkt, geplärrt und gegreint, dass man es kaum mehr mit anhören mag. Eier hat der Mann nicht, denkt man und muss sich stellenweise doch eines Besseren belehren lassen, dann nämlich, wenn die überbordende Hysterie in den Hintergrund tritt – um Platz für gute Songs zu machen.

Der Auftakt-Song „New Born“ ist solch einer: einfallsreich, packend und für Muse-Verhältnisse beinahe schon episch. Auch die fesselnde Single „Plug In Baby“, bei der das Bass-Spiel wohl eher unfreiwillig gefahrlich nahe an jenem in „Sexy Boy“ von Air liegt, ist eine Garantie für berstende Konzertsäle und hüpfende Teenies. Und sollen die Teenies doch lieber zu Muse hüpfen als zu Limp Bizkit, denn Fred Durst ist so reich, dass er sich kaum noch bewegen kann.

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