Nikka Costa – Everybody Got Their Something

Temperamentvoll und hochbegabt: Nikka Costas zweiter Anlauf Die Musik wurde ihr in die Wiege gelegt. Besser gesagt, wurde Nikka in die Aufnahmestudios gelegt, in denen ihr Vater Don als Arrangeur oder Produzent für Sinatra, Sarah Vaughn, Sammy Davis Jr. oder Sly Stone arbeitete. Mit sieben Jahren machte sie ihr erstes Album, mit vierzehn das zweite, dazwischen kurz den Support für The Police, Platin in Europa und eine australische Grammy-Nominierung. Die ganze Hochbegabten-Leier halt.

Und jetzt ist sie groß 86 gut bei Stimme. Mehr Soul-Shouter als Rock-Röhre, mit der Energie der jungen Joyce Kennedy von Mothers Finest und Chaka Khan in den hohen Lagen. Die oberflächlich ähnlich gelagerte Anastacia sticht sie hinsichtlich Prägnanz und Ausdruck leicht aus.

Eingespielt und produziert hat Costa mit Justin Stanley und Pino Palladino, die schon mit Erykah Badu und Common gearbeitet haben, und sogar Billy Preston (!) gibt sich die Ehre. Zusammen haben diese Leute einen zeitgemäßen, aber nicht alltäglichen Sound hinbekommen, der Klischees und Genre-Konventionen benutzt, indem er sie unterläuft.

Leider bleibt hinter der extensiven Produktion Nikkas durchaus glaubwürdige Rock-Attitüde zurück, wird zur Pose in sexy geflickten Jeans. Auf der Bühne mag das keine Rolle spielen, aber dieses potenziell außerordentliche Album bleibt so ein gutes.

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