Oasis – Morning Glory?

(1995)

Seit „Nevermind“ hatte Pop nicht mehr derart eindringlich zum Zeitgeist gepasst. Auf das Hirn von „Some Might Say“, das Herz von „Wonderwall“, den Humor von „She’s Electric“ und die helfende Hand von „Don’t Look Back In Anger“ konnten sich 1995/96 so ziemlich alle einigen. Schnell genügte es nicht mehr, die Musik der Band nur zu besitzen (kommerziell ist „Morning Glory“ – nach einer Hitsammlung von Queen und „Sgt. Pepper’s“ – das drittbestverkaufte Album in der Geschichte Großbritanniens), man wollte möglichst auch so sein wie Oasis: Friseure eigneten sich den Pilzkopfschnitt wieder an, T-Shirts mit dem genial simplen (vom alten Decca-Logo geborgten) Bandlogo avancierten zum Style-Must-Have, und den späteren Arctic Monkeys wurde klar, dass sie Rockstars werden wollen. Dass zudem Prachtstücke wie „The Masterplan“ und „Acquiesce“ schmerzfrei als B-Seiten verbraten wurden, beweist, wie vollendet diese Platte ist.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates