Oasis – The Masterplan :: EPIC/Sony Music

Streng antizyklisch, nämlich am tiefsten Punkt der Oasis-Begebterung, kommt diese Sammlung mit den berüchtigten B-Seiten. Um die Singles wurde ja immer ein Bohei gemacht, ab stände die Zukunft des Königreiches auf dem Spiel – dabei waren die beigefügten Songs meistens medioker, Cover-Versionen von „Cum On Feel The Noize“ oder „Heroes“ sogar unnötig, ja dämlich. Wolfgang Doebeling hat uns während der Oasis-Zeit über alle Lieferungen in „45 RPM“ unterrichtet, stets mit viereinhalb Sternchen (allerdings nicht für die B-Seiten).

„The Masterplan“ enthält von Gallaghers Bewerbungen bei Größeren nur die lärmende Live-Fassungvon „IAm The Walrus“, zum Glück aber auch Stücke, die ab A-Seiten getaugt hätten: „Rockin‘ Chair“, „Stay Young“ und das den epischen Oasis-Gesamtsong „The Masterplan“. Hedonisten-Kracher wie „Underneath The Sky“, „Fade Away“ und „It’s Good To Be Free“ sind dagegen nur für Jungs (engl. lads). Kurzum, es ist ein gemischtes Vergnügen – und wer die unschlagbare Black Box mit dem kompletten Singles von „Definitely Maybe „und „Morning Glory“ besitzt, der benötigt „The Masterplan “ nicht. Ein Sammlerwert, für die Gallagher-Brüder doch stets ein Argument, ist nicht zu veranschlagen. Der peripher Interessierte wird Vorurteile ebenso bestätigt finden wie der Fan.

Als Fachlektüre empfehlen wir Benjamin von Stuckrad-Barres Bestseller „Soloalbum“ mit Gebrauchsanweisung zum Oasis-Hören in beinahe allen gängigen Lebenslagen.

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