Ocean Colour Scene – Mechanica Wonder

Ein weiterer Versuch der Retro-Rocker ans Englands zveiter Reihe Seit Noel Gallagher strauchelt, dürften auch seine Aussagen über andere Bands an Wert verloren haben. Ocean Colour Scene fanden von Anfang an die Zustimmung des notorischen Großmauls, nicht erst seitdem Mod-Urgestein Paul Weller auf die Dienste der Ocean Colour Scene-Mitglieder Steve Cradock und Dämon Minchela schwört. Im Gegensatz zu Großbritannien kräht hier zu Lande auch nach einem halben Dutzend Alben kaum ein Hahn nach den Nostalgikern aus Birmingham. Wundern darf man sich darüber nicht: Zu retrolastig, vielleicht sogar altmodisch ist die Melange aus britischem R&B, Rock, Soul und Mod-Pop von jeher gewesen, um auf fremdem Terrain die verdienten Meriten einzustreichen.

So ist die Anzahl der Überraschungen, die „Mechanical Wonder“ in sich birgt, nicht eben groß. Immerhin wird nicht mehr so unangenehm gemenschelt wie weiland beim Song „Profit In Peace“ („Hey, Hey, Hey / We don’t want to fight no more“), einen wahren Klassiker wie „The Day We Caught The Train“ sucht man allerdings auch vergebens. Langeweile aufgrund der relativen Vorhersehbarkeit von ,JWecltanical Wonder“ kommt indes nicht auf, denn Abwechslung wird auch im zwölften Jahr des Band-Bestehens groß geschrieben: Vom fulminanten Opener „Up On The Downside“, der mit Sicherheit zu einem Live-Favoriten avancieren wird, über die getragene Ehrerbietung „Biggest Thing“ bis hin zum archetypischen Abschluss „Can’t Get Back To The Baseline“ vermögen Ocean Colour Scene die Erwartungen im Großen und Ganzen vollauf zu erfüllen.

Dennoch gilt: Wenn sich schon in der Vergangenheit bei außergewöhnlich guten Kompositionen wie beispielsweise „Better Day“ jenseits der Insel nur wenige rührten, so ist dies auch für die Zukunft nicht zu erwarten. Dabei sind die Platten von Ocean Colour Scene im Regal des Plattenhändlers auch bis auf weiteres kinderleicht zu finden: gleich hinter Oasis.

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