ONE HOT MINUTE :: 1995
Der Problemfall. Nachdem John Frusciante vom Mega-Erfolg überfordert die Band verlassen hatte, standen die Peppers abermals vor dem Nichts, die personelle Lücke entwickelte sich zur großen Kontinuität dieser Karriere. Die Frusciante-Nachfolge übernahm schließlich Dave Navarro. Eine Personalie, die gemeinhin – ebenso wie das einzige gemeinsame Album mit dem ehemaligen Jane’s-Addiction-Gitarristen – als missglückt gilt. Dabei ist „One Hot Minute“ besser als sein Ruf: „My Friends“, die homoerotisch unterspülte Cobain-Hommage „Tearjerker“ sowie die gallige Anklage „Transcending“ für den verlorenen Freund River Phoenix sind von substanzieller Güte. Und „Aeroplane“ deutet bereits künftige Pop-Großtaten an.
Trotzdem ein schwieriges Album: Kiedis hatte einen schweren Drogenrückfall, die Metal-Riffs von Kokainist Navarro und der Rest der Band wollten nicht so recht zusammenfinden. Und Flea wollen wir bitte nie, nie wieder singen hören. Sein Einstand als Lead-Sänger – vielleicht die eigentliche Katastrophe.