Outbreak – von Wolfgang Petersen

Thriller wie „Outbreak“ müssen in der Vergangenheit beginnen, da sie in der Gegenwart das Gefühl einer Ungewissen Zukunft zurücklassen sollen. 1967 werden amerikanische Soldaten in Zaire von einer rätselhaften Krankheit befallen. Sanitäter in Schutzanzügen landen im Hubschrauber. Sie entnehmen Blutproben – und lassen ihren Stützpunkt zerbomben. Fast 30 Jahre danach wird Dr. Sam Daniels (Dustin Hoffman) vom Infektions-Forschungs-Institut der US-Army an jenen Ort beordert. Dort steht jetzt ein Dorf, in dem ein Virus wütet, an dem die meisten Bewohner bereits grauenvoll gestorben sind. Und als in der Nähe ein Affe gefangen wird, der für ein Tierversuchs-Labor in San Francisco bestimmt ist hat der Regisseur alle Fallen gestellt.

Wolfgang Petersen streut alle Köder in der ersten halben Stunde aus der Rest besteht aus Spannung von der Stange, Seuchen-Spuk als Science-fiction-Szenario, morbider Maskenbildnerei, Medizinern hinter Masken und Militärs mit Massenmord-Befehlen. Der Affe überträgt den Virus auf den Inhaber eines Tierladens, der infiziert die Bevölkerung von Cedar Creek. Und Petersen läßt kein Motiv und keine Metapher aus, um mit seiner bakteriologischen Bedrohung alte Ängste zu schüren. Von der Armee abgeriegelt, ähnelt diese Kleinstadt einem Auschwitz in Amerika, holen Patroullien die Bewohner zur Registrierung ab. Der böse General McClintock (Donald Sutherland) aber will gleich die ganze Ortschaft auslöschen – so wie damals das Camp in Afrika. Nur der gute Daniels widersetzt sich in einem Helikopter-Duell dessem patriotistischen Plan. Und am Ende hat er sogar Zeit für einen melodramatischen Kraftakt.

Toll daran ist: Petersen und dem kreiselnden Kameramann Michael Ballhaus gelingt alles. Gewieft wie Taschenspieler ziehen sie die notwendigen Charaktere, beachten sie alle Gesetze des Genres. In „Outbreak“ lauert ein Virus, das Hollywood genannt wird.

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