Owning Mahowny

Das Jacket spannt sich über seinem Bauch, der Hemdkragen ist zu eng. Den Kopf hält er meist gesenkt, und immer wieder streicht er mit seiner Hand über die Stirn. Seine Stimme ist meist leise und klingt gequält. Denn er will auch gar nicht reden. Mahowny ist Spieler. Rund zehn Millionen Dollar hatte der Bankangestellte aus Toronto Anfang der Achtziger in nur zwei Jahren veruntreut und in Atlantic City verzockt. Ein Kriminalfall, den der Regisseur Kwietniowski geradezu sparsam und dennoch überaus suggestiv schildert. Und die Tragödie eines innerlich versteinerten Menschen, den Philip Seymour Hoff man unnachahmlich verkörpert. Mahowny bleibt ein Rätsel, reglos selbst bei Gewinnen. Mechanisch wie die Geschäfte von Kreditinstituten und Kasinos läuft seine Manie in ihm ab. Voyeuristisch folgen ihm die Überwachungskameras. Kwietniowski läßt sich zu keiner sentimentalen Analyse verleiten, sondern erzeugt eine erschreckende Atmosphäre permanenter Anspannung. Keine Extras.

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