Passwort: Swordfish
(Start 27.9.) Seit „Pulp Fiction“ wird John Travolta immer wieder mit Millionen dafür bezahlt, seine Fresse als zynisch-eitler Schwätzer hinzuhalten. In der Eröffnungssequenz monologisiert er darüber, dass Hollywood nur noch unrealistischen Mist mache und wie die Bankräuber in Sidney Lumets Drama „Hundstage“ bei ihrem Coup erfolgreich gewesen wären. Klingt klasse und hat auch noch jene Selbstironie, die der Film dann mit einer gewaltigen Detonation pulverisiert. Travolta spielt den größenwahnsinnigen Kriminellen Gabriel, der mit Hilfe des vorbestraften und versifiten Computerhackers Jobson (Hughjackman) neun Milliarden Dollar klauen will. Die inoffiziellen Regierungsgelder lagern hinter komplizierten Codes und Firewalls quasi im Cyberspace. Doch der Plot wird überlagert von orgiastischen Spezialeffekten, dekadenter Optik und einem Gewaltfetischismus, als wären der einstige Videound Reklame-Regisseur Sena und Produzent Joel Silver („Matrix“) auf Koks gewesen. Alles drängt nach Sex: Die Computer, an denen Jackman zu Techno rotiert wie ein DJ, sind sexy; Explosionen sind sexy; Töten ist sexy. Und Halle Berry hält (zweifellos atemberaubend) Hintern und Brüste hin, als wäre die Rolle ein Blow Job. Ein Angeberfilm und reine Onanie.