Paula – Himmelfahrt

Vorab ein paar Worte über Pop. Wer wüsste nicht: Pop macht unseren Alltag heller, und hin und wieder spendet er auch Trost. Das ist ja schon eine ganze Menge. Aber es gibt Momente, da passiert sogar noch mehr – da greift Pop direkt ins Leben ein. So geschehen bei Berend Intelmann (heißt wirklich so) und Elke Brauweiler. Im Jahr 1997 besuchten beide ein Pet Shop Boys-Konzert, dort lernten sie sich kennen. Es folgte die private und musikalische Fusion. Nun liegt der erste Synergieeffekt vor: eine Platte, die einen oft ratlos macht. Nur eines ist sicher: „Himmelfahrt“ soll ein emphatisches Pop-Album sein, es will Charme sprühen und Oberflächen leuchten lassen. Pop machen heißt, gleichzeitig schlau und naiv zu sein – die beiden wissen das und streben danach in jeder Sekunde und jedem Detail.

Die Rollenverteilung ist klassisch: Intelmann ist als Junge natürlich der Bastler; er entlockt seinen Maschinen flockige kleine Beats und Brumms. Niemals überschreitet er die Grenze zum Langatmig-Anspruchsvollen, das Pop-Format wird immer eingehalten – wir denken an Andreas Dorau, auch die Humpe-Schwestern oder DAF. Elke Brauweiler trägt mit hoher, dünner Stimme Zeilen wie diese vor: „Setz doch schon mal Wasser auf und hol die guten Brötchen rauf/ Wir brauchen endlich einen Plan, damit der Tag beginnen kann.“ Sie singt gerade, kieksig, ohne hörbare Betonungen oder Ausdruck, immer in der Hoffnung, dass sich aus dem ganz Banalen, ganz Oberflächlichen etwas ganz Großes entwickle. Das Marianne-Rosenberg-Wunder soll passieren. Jedoch, das Herz bleibt kalt. Wir spüren nichts, die Apotheose geschieht nicht. Das Banale bleibt – banal. Die Schlauheit, mit der alles eingefädelt wurde, macht die Sache eher noch schaler. Schade um die guten Brötchen.

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