Pearl Jam – Twenty

Das Hammersmith Apollo wirkt überfüllt, die Bühne zu eng für all die Orchestermusiker. Peter Gabriel schreitet im kleinkarierten Hemd mit Jäckchen (Design: Jill Taylor) umher; daneben stehen Tochter Melanie und Ane Brun; das New Blood Orchestra fiedelt und bläst unter Leitung des jungen Ben Foster – und die Songs, darunter Kompositionen von Paul Simon, Lou Reed und Stephin Merritt, wirken behäbig und gebremst. „Biko“ endet im gerechten Publikums-Chor wie vor 25 Jahren, „San Jacinto“ und „Mercy Street“ ersticken fast vor Feierlichkeit. Das Publikum springt dankbar auf, als die munteren Kadenzen von „Solsbury Hill“ erklingen, und Gabriel lächelt verstohlen, vielleicht verständnisvoll. Noch einmal fällt der Vorhang, dann wird es mit „In Your Eyes“ und „Don’t Give Up“ wieder gefühlig. Ein Blutstau von 160 Minuten. (Eagle Vision) arne willander

Es ist die „25th Anniversary Edition“, und Neil und Pegi Young haben allen Grund, stolz zu sein auf diese Konzerte, die der Bridge-School-Organisation viel Geld bringen, damit weiterhin behinderte Kinder gut ausgebildet werden können. Von den drei DVDs der Box dokumentiert eine die Geschichte der Schule und führt hinter die Kulissen der Show. Der Rest ist ein Live-Querschnitt von 1986 bis 2010 (mit anderen Stücken als auf der parallel erschienenen Doppel-CD, warum auch immer). Die Zeitsprünge irritieren immer wieder, aber einige der größtenteils akusti-schen Auftritte sind grandios: Springsteen 1986 mit „Born In The USA“, R.E.M. und Neil Young 1998 mit „Country Feedback“, The Who 1999 mit „Won’t Get Fooled Again“. Und wie bei jedem Benefit fehlt natürlich auch Paul McCartney nicht.

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