Persepolis :: V. Paronnaud (Start 22.11.)

Womöglich brauchte es einen Comic, um den ganzen Irrsinn darstellen zu können. Marjane Satrapi arbeitete darin ihre Kindheit im Iran auf, und mit Vincent Paronnaud hat sie daraus nun einen ästhetisch und inhaltlich bemerkenswerten Animationsfilm gemacht. Ihre Familie kämpfte gegen den Schah, doch nach der Revolution setzten sich Willkür, Unterdrückung, Bespitzelung und Mord weiter fort, nun durch islamische Tugendwächter. Das Mädchen bleibt trotzig, verweigert den Schleier, trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Punk is not dead“ und hört Abba, bis es auf ein Wiener Internat geschickt wird. „Persepolis“ ist ein mutiges und aufklärerisches Werk, dessen Schwarzweißbilder an Art Spiegelmans „Maus“ gemahnen, aber auch voll tragikomischer Pointen über Pubertätsprobleme oder Iron Maiden-Cassetten. Einmal sagt Satrapi: „Im Iran kann man nichts sagen, im Westen hört keiner hin.

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