Peter Murphy – Unshattered

Der Mann, ohne den es Sisters Of Mercy und Fields Of The Nephilim, Wolfsheim und Deine Lakaien nicht gegeben hätte – ja, ja, ein zweifelhaftes Verdienst. Hier sind die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erst seit einem Tag vergangen, hier klingt das Schlagzeug zugleich roboterhaft und holpernd, Tonnen von Gedöns beschweren den sämigen Klang, und vor Pathos kann Peter Murphy kaum laufen.

In der Gruft-Disco sind diese schwerblütigen Hymnen naturgemäß Hits, aber Murphy versteht sich bei „Kiss Myself‘ auch auf gefühligen Pop (mit Mundharmonika!). Und klingt so tiefstimmig und grundlos strahlend wie David Bowie auf „Tonight“. Von Bowie und Iggy stammten bereits Bauhaus ab, zwischen 1978 und 1983 ihrerseits prägend. Murphy hat diese Platte in seinem Exil in Los Angeles aufgenommen, fast alle Instrumente spielt Gardner Cole, während die Songs von Murphy und dem Programmierer Paul Stratham geschrieben wurden.

Es sind wunderbar schwülstige Hymnen, deren Suggestivkraft man ungern eingesteht. Aber was ist Murphy für ein verdammt majestätischer Sänger! Belcantelt Morrissey unter den Tisch. Mit den Texten („Drink me like a river“) hapert es allerdings.

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