Pink Floyd – The Final Cut

Der schwächliche Nachfolger nur von „The Wall“, noch dazu das Ende von Pink Floyd, wie sie die Siebziger dominiert hatten. 1983 wurde die Platte von der Kritik abschätzig behandelt, Pink Floyd waren reif: Roger Waters, Michael Kamen und die Londoner Philharmoniker, das war doch gar nicht mehr Pink Floyd! David Gilmour schmalzte nur noch seine feierlichen Gitarrensoli hinein. Das Album aber stand in allen Supermärkten, wurde natürlich Nummer eins.

1983. Saurer Regen. Atom-Angst Beirut Afghanistan. Thatcher. Reagan. Joe Cocker & Jennifer Warnes. Eine Uhr tickt auf „The Final Cut“, Waters singt Kinderlieder und fistelt, Chöre jubilieren, es explodiert etwas, das Piano tröpfelt, „The Post War Dream“, überall ist kalter Krieg, „Goodbye, Ma“, schon sind sechs Stücke um, die Londoner philharmonieren, „Hold on to the dream!“ brüllt Waters, das Saxofon röhrt. Jaha, das ist Kitsch, aber auch ganz ähnlich der Musik von Peter Gabriel aus derselben Zeit.

Roger Waters war besessen von Russland, vom Militär, von der Apokalypse und von Paranoia. Er war ein großer Träumer. Auf endlosen Worthalden türmte er pathetisch Einsichten und Ironien, für die Randy Newman zwei Zeilen brauchte. Ich mag diese sentimentale, peinliche, im Hoffnungslosen heimelige Platte. Roger Waters hatte den letzten Schnitt gemacht, und wieder einmal heißt es: „heute aktueller denn je“!

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