POP-NOMADIN :: Yasmine Hamdan

Über mittelmäßige, aber einwandfrei rebellische HipHopper aus Ägypten, tunesische Protestbarden und Metal-Gurken aus Bagdad haben wir in letzter Zeit so viel gehört, dass wir bei dieser Neuigkeit gleich misstrauisch werden: Yasmine Hamdan kommt aus dem Libanon, ist als Kind vor mehreren Kriegen geflohen. Galt mit ihrem Elektro-Pop-Duo Soapkills in den Nullerjahren als Supergirl des arabischen Undergrounds. Und begibt sich nun auf große Reise in den Rest der Welt. Noch ein Quotending, bei dem man nicht fehlen darf, weil es doch um die Freiheit geht?

Hamdans Universum ist jedenfalls zu kompliziert, um einfach mal durchzustolpern. Heute singt sie -in diversen arabischen Dialekten -Klavierballaden über einsame Hypochonder, Liebeslieder wie eine orientalische Beth Gibbons, vertont alte libanesische Schlager und Gedichte neu. In Jim Jarmuschs 2013er-Film „Only Lovers Left Alive“ tritt sie mit einem Song auf, den sie aus der Sicht einer Vampirdame mit Schlafstörungen geschrieben hat. Klar haben die Starqualitäten geholfen, als sie von Beirut nach Paris zog, 2009 mit Madonna-Produzent Mirwais Ahmadzaï ein neues Duo gründete. Ihr Soloalbum „Ya Nass“ ist eben weltweit erschienen, und man kann sich vorstellen, wie sie in den europäischen Großstädten gefeiert werden wird.

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