Portugal. The Man :: In The Mountain In The Cloud

Austarierter Dreampop: Die Alaskaner haben weiterhin einen Lauf.

Seit sechs Jahren haben Portugal. The Man einen Lauf. Schon das sechste Album liegt nun vor, das ist so sehr die alte Schule wie die Musik der Alaskaner ohnehin. Man muss diesen großen Output wohl eher als einen großen Jam verstehen – natürlich ist nicht alles kontrolliertes Songwriting, vieles eher Ideensammlung. Doch das schmälert nicht das Vermögen der Band, deren sprichwörtliche Chemie ständig zu guten Reaktionen führt.

Natürlich auch auf diesem Album. Portugal. The Man haben nach dem etwas sperrigen „American Ghetto“ einen Majorvertrag bekommen und hatten vielleicht ein etwas größeres Budget. Jedenfalls klingt „In The Mountain In The Cloud“ sehr warm, dreamy und angenehm ausgewogen. Auch die Songs wirken austarierter und sind klarer voneinander zu unterscheiden. Wir hören den gewohnten Verweis auf Bowie und T. Rex, auf Hippie-Rock und Mott The Hoople. Aber wie einprägsam einige dieser Hooks sind! PTM schunkeln sich durch die Sechziger und Siebziger und versprühen ihre Funken. Weil alles so gediegen klingt, erweitert sich auch das musikalische Spektrum der Band; der fernöstlich anmutende 80s-Prog von „You Carried Us (Share With Me The Sun)“ wäre ohne die klangliche Finesse kaum denkbar. An mehreren Stellen entfernen sich PTM von ihren eigenen Klischees und sind plötzlich ganz gegenwärtig, wie in dem an den modernen Indie-Retro-Pop von MGMT erinnernden „Share With Me The Sun“. Wie geht es weiter? In zwölf Monaten wissen wir mehr. (Warner) Jörn Schlüter

Beste Songs: „So American“, „Got It All (This Can’t Be Living Now“

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