QUEENS OF THE STONE AGE :: LOOSEGROOVE/ROADRUNNER

In der Wüste ist es still. Still wird es auch, wenn man das Debüt der Queens Of The Stone Age in angemessener Lautstärke bis zum Ende durchhört – dank enervierender Klangexperimente am Ende des letzten, sanft groovenden Songs „I Was A Teenage Hand Model“, ruiniert man sich im schlimmsten Fall die Boxen. Dann wird’s still. Absicht natürlich.

Die Queens Of The Stone Age sind legitime Nachfolger der „Wüstenrocker“ Kyuss und damit nicht nur berechtigt, andauernd stoned zu sein, sondern sogar dazu verpflichtet. Anders erträgt man die Wüste und ein Rentner-Nest wie Palm Springs nicht. Wie langweilig es dort werden kann, wissen wir aus Douglas Couplands „Generation X“.

Kyuss sind Geschichte, Queens Of The Stone Age machen weiter – freilich ohne John Garcia. Den Vokalpart übernimmt – gar nicht mal übel – Gitarrist Josh Homme, der zuweilen jedoch etwas arg an Layne Staley erinnert, manchmal gar an Foo Fighter Dave GrohL Der Sound, den er zusammen mit den beiden Ex-Kyussern Nick Olivieri (Baß) und Alfredo Hernandez (Drums) entwirft, zieht all seine Kraft aus der trockenen „Stoner Rock“-Attitüde der Vorgänger-Band, ist aber eigenständig und auf den Punkt gebracht Die auf überhöhten Pot-Genuß zurückzuführenden Ausschweifungen von Kyuss sind dahin – beim Nachfolger wird gerockt, daß die Bodendielen knarren. Post-Grunge, Psychedelia und frühe ZZ Top bilden die Ecken, aus denen sich Homme & Co hervorwagen, um in dieser von Ideenlosigkeit geprägten Zeit ein gutes Zeichen zu setzen: Rock hat mit Kopfarbeit nichts zu tun (oder bloß in der Zeitschriften-Redaktion!), Rock soll die Körpermitte in unhektische, monotone Bewegungen versetzen, und das ist’s dann auch schon.

Wer dazu immer noch Fragen hat, nehme das Cover-Artwork dieser wunderbaren Platte zuhilfe, nach der noch lange Zeit Stille herrschen wird. Die Stille des Staunens.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates