R.E.M. :: Green

Das Major-Debüt von 1988 wird schon wieder neu aufgelegt

Seit 2008 feiern R.E. M. jedes Jahr das 25. Jubiläum eines Albums. Nun ist das sechste dran, „Green“ – das Major-Debüt der Vier, die der amerikanische ROLLING STONE schon im Dezember 1987 „America’s best rock and roll band“ nannte. R.E.M. ließen damals das Independent-Label I.R.S. hinter sich -aber nicht ihre Prinzipien. Zwar beschäftigte sich „Green“ weniger mit Politik als der wütende Vorgänger „Document“, Pop-Mainstream sieht aber anders aus. Fürs Radio waren gerade mal die Schunkler „Pop Song 89″,“Get Up“ und „Stand“ gut, bei den Rockern „Orange Crush“ und „Turn You Inside-Out“ wurde es schon düster. Und das Introspektive überwog auch diesmal – mit zwei der schönsten R.E.M.-Songs, „You Are The Everything“ und „World Leader Pretend“. Sogar ein paar Seltsamheiten erlaubten sie sich wieder: das schwermütige Isolationsdrama „Hairshirt“ und die noch schwermütigere Überlandfahrt „I Remember California“ (angeblich der R.E. M.-Song, den Michael Stipe am allerwenigsten mag).

Die neuen Liner Notes von „Uncut“-Chefredakteur Allan Jones sind solide, die beigelegten Fotos hübsch, und auf der Bonus-CD gibt’s Aufnahmen von einem Konzert in Greensboro, North Carolina, vom November 1989 – der Fokus liegt auf den „Green“-Songs, einige von „Lifes Rich Pageant“ sind allerdings besonders ergreifend. Und dennoch: Lohnt sich dafür eine Wiederveröffentlichung? Es ist gerade mal acht Jahre her, dass die Warner-Werke erstmals neu aufgelegt wurden – damals noch mit einer DVD, die das Album im Surround-Sound enthielt, vor allem aber recht interessante Dokumentationen, die jetzt leider unter den Tisch fielen. Aber es kann ja nicht schaden, sich ein drittes „Green“-Exemplar ins Regal zu stellen, falls einer mal eins ausleihen will.

Ob es die nächsten drei Jahre, bis „Out Of Time“ 25 wird, wirklich keine R.E.M.-Veröffentlichung geben wird? Kaum zu glauben. (Rhino/Warner)

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