Ramones – Weird Tales Of The Ramones

Manchmal sind die unnötigsten Dinge die schönsten. Ein schicker iPod im U2-Design. Ein großer Blumenstrauß im Sommer. Manchmal sind unnötige Dinge aber auch einfach nur – unnötig. Zum Beispiel diese Sammlung. Hübsch aufgemacht ist sie ja, sieht aus wie ein Comicbuch und verspricht „85 Smash Songs, 18 Va-Va-Voom Videos“ der Ramones. Das ist an sich natürlich schon mal toll, weil die Ramones toll sind, und weil dann natürlich von „Sheena Is A Punkrocker“ und „Blitzkrieg Bop“ bis „I Wanna Be Sedated“ und „I Don’t Wanna Grow Up“ alles dabei ist, und weil man das gar nicht schlecht finden kann, und still sitzen geht auch nicht.

Allerdings sind Ramones-Alben doch ohnehin so kurz und dermaßen auf den Punkt, daß man das Gesamtwerk nicht auch noch auf drei zusammengestückelte Alben reduzieren sollte. Da kann man sich schon mal die Reissues kaufen und gleich alle Lieder anhören. Stattdessen gibt es hier: Auf CD eins je acht Songs von „Ramones“ und „Leave Home“, neun von „Rocket To Russia“ und „Rodd To Ruin“. Auf Nummer zwei: zwei Stücke von „Rock’n’Roll High School“, drei von „End Of The Century“, vier von „Pleasant Dreams“ und „Subterranean Jungle“, sieben von „Too Tough To Die“, sechs von „Animal Boy“. Auf Nummer drei: vier von „Halfway To Sanity“ und „Brain Drain“, fünf von „Mondo Bizarro“, drei von „Acid Eaters“, sieben von ,Adios Amigos“, zwei von „Greatest Hits Live“.

Was diese Aufzählung soll? Sie zeigt die Beliebigkeit, mit der hier Track an Track gereiht wird, daß es keine Freude ist. Als Zuckerl gibt es noch die DVD „Lifestyles Of The Ramones And More!“, die aus dem Jahre 1990 stammt, aber immerhin mit sechs Bonus-Clips versehen wurde. Am nettesten sind die Comics, die der Band gewidmet wurden – ein dickes Heftchen voller Liebeserklärungen an die Punkband von Zeichnern wie Sergio Aradones, Bill Stout oder Steve Vance. Vieles davon ist wirklich originell – und damit den Ramones angemessen.