Robert Plant – Sixty Six To Timbuktu

Plant öffnet die Archive und zeigt, dass er auch solo etwas wert ist

„Nach dem Ende von Led Zeppelin„, sagt Robert Plant in den Liner Notes zu dieser ersten seine Soloaktivitäten umfassenden Compüation, „wurde Singen für mich zum Hobby.“ Ganz glücklich ist man mit diesem Bekenntnis nicht; zu viel auf den acht Alben des ersten Hardrock-Shouters der Welt war eher Abgesang als kreative Wiedergeburt, und trotz stets akkurater Mitmusiker wollte der ganz große Moment nicht mehr gelingen.

Vielleicht ist eine Compilation da eine gute Idee. Schönes wie die Ballroom-Schnulze „Sea Of Love“, das im 80s-Design glitzernde „Big Log“ und auch die Version von Tim Hardins „If I Were A Carpenter“ machen mehr Freude, ab man zunächst annehmen musste. Doch CD Nr. 2 ist das wahre Fest: Plant öffnet die Archive und zeichnet seinen musikalischen Alleingang anhand vergessener Ursprünge und gar nicht oder nur begrenzt veröffentlichter Seitenprojekte nach. Die Band Ofjoy, die erste gemeinsame Band von Plant und Bonham, fehlt ebenso wenig wie eine skurrile Blues-Session mit Alexis Korner und Steve Miller, und ein Track von ’85 stellt die kurzlebigen Crawling Kingsnakes nach, mit Phil Collins am Schlagzeug und Dave Edmunds an der Gitarre. Höhepunkt ist indes eine B-Seite mit dem famosen Slide-Guru Rainer Ptäcek, dessen fiebrig vibrierender Blues Robert Plant einmal mehr an seine erste musikalische Liebe erinnert. Ramble on.

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