Royal City – Little Heart’s Ease

„Alone At The Microphone“ hieß das letzte Album der kanadische Alt. Country-Kritikerlieblinge Royal City; der Titel stammte aus Neil Youngs „On The Beach“. Und die dunkle Tristesse des Youngschen Meisterwerks war auch den Songs des Theologiestudenten und Royal City-Sängers Aaron Riches zu eigen. Nach der Veröffentlichung des Albums tourten Royal City monatelang, um das intime Werk in die Welt zu tragen (oder zumindest durch Nordamerika). Und so klingt „Little Heart’s Ease“ jetzt auch weitaus mehr nach einer (tourerprobten) Band als der Vorgänger: weniger zerschossen, konziser, flüssiger, verspielter, weniger unheilvoll. Melancholie statt Leidensdruck, „After The Goldrush“ statt „On The Beach“. Mit lässiger, manchmal auch zurückgenommener countryesker Instrumentierung, die öfter an Neil Halsteads Mojave 3 denken lässt, und zum Sterben schönen Harmonien („Ain’t That The Way“ hat tatsächlich die Klasse von Crosby, Stills, Nash & Young). So löst „Little Heart’s Ease“die mit „Alone At The Microphone“ erzeugte Spannung auf wundersame Weise auf und ist zumindest auf dem Gebiet des country- und folkinfizierten Indierock schon jetzt eines der Alben des Jahres.

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