Run On – No Way

Allstar-Band nennt sich sowas. Die Mitglieder von von Run On, die mit „“No Way“ ihr zweites Album vorlegen, haben schon bei den unterschiedlichsten New Yorker Ensembles aus der Grauzone zwischen experimenteller Musik und College-Rock gespielt. Alan Licht forschte unter anderem bei den Noise-Extremisten The Blue Humans, Sue Garner führte unter anderem einst die Trash-Popper The Shams an, und Rick Brown wickelte mit Timber am Schnittpunkt von Folk und Jazz unter anderem, versteht sich.

In „“No Way“ ist alles drin. Und alles in einem Song, meist. Und alle spielen alle Instrumente, fast. Bei Run On sind versierte Musiker am Werk, gute Songwriter sind es auch. Aus „“As Good As New“ zum Beispiel schält sich eine wundervolle poppige Hookline, „“Anything You Say“ ist ein Folk-Nummer mit hymnisch wuchernden Ausmaßen. Aber die besondere Qualität des Projekts liegt im freien Miteinander der verschiedenen Charaktere, und offensichtlich entscheidet der gerade entdeckte Sound einer Orgel oder ein herrliches Feedback der Amps stärker über den jeweiligen Ausformungsprozeß eines Songs als der Songwriter selbst.

Das Quartett arbeitet assoziiert mit seinen Matador-Labelmates Yo La Tengo, was nicht verwundern kann. Denn auch Run On besitzen eine enorme Entdeckerlust, und ihr umfängliches Wissen über Sounds und Dramaturgie stellen sie gerne mal zurück. „“No Way“ ist ein Abenteuer – und nicht immer ganz ungefährlich.

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