Sabrina Setlur – Sabs :: 3P

Auf „Sabs“, ihrem ersten Album seit über vier Jahren, versucht sich Sabrina Setlur spaßeshalber als Sängerin. „La le lu nur der Mann im Mond hört zu/ Wenn die kleinen Englein singen“, kommt es quälend windschief aus ihrem Mund, und man beginnt zu verstehen, was gemeint ist mit der Relativität von Zeit Nach der zweiten Zeile stellt das wie model der Frankfurter Vorstadtmädchen das Offensichtliche kichernd selber fest: „Also das ‚Englein singen‘ kann ich nicht“ – und fangt gleich noch mal von vorne an. Erst spät kommt die Erkenntnis: „So, das reicht. Jetzt will ich wieder rappen.“ Das Problem ist nur: Rappen kann die Ex-Gespielin von Boris Becker auch nicht Konnte sie eigentlich noch nie, aber zu Beginn ihrer Karriere, vor knapp zehn Jahren, hatte die schöne Porsche-Fahrerin den Lass-doch-der-Jugend-ihren-Lauf-Bonus: Endlich mal ein Mädchen, das rappt; sogar zu den extra fetten Beats von Moses P. und Martin Haas, deren Rödelheim Hartreim Projekt damals zu Recht in aller Munde war.

Am Team hat sich bis heute nichts geändert. An der Musik auch nicht, was nach einer Dekade zum Problem wird: Alles ist sehr dick aufgetragen, ein wenig behäbig und ziemlich backdated. Hört man in Rödelheim keinen Timbaland. kennt man nicht die Neptunes? Was sollen die ewig gleichen Soulchöre, die man seit Jahren auf jeder größeren 3P-Produktion findet? Hat die alle Cassandra Steen eingesungen? Hört sich fast so an, schließlich hält man bei 3P gern alles in der Familie.

„Ich bin so, dass die Bild-Zeitung über mich schreiben will“ prahlt die Popstars-Jurorin gleich im zweiten Stück. In „Das Wichtigste“ hat man sogar Frauke Ludowig und andere Boulevard-Schwätzer gesampelt um den Beweis zu fuhren, dass Sabs mit den Mächtigen und Berühmten nur spielt Ja, genau, musste dir echt mal reinziehen, Alder, wie derbe und endkrass die drauf ist. Wir wollen besser nicht nachfragen.

wer die Texte schreibt Es ist schon rührend, wie man hier krampfhaft versucht den Slang der „Straße“ zu treffen. Da kommt Hip-Hop nämlich her. mmhm, genau. Setlur dagegen lebt längst in der „Bunten“.

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