Sandy Dillon

Pull The Strings

Gegen ihre furiosen ersten beiden Alben klang „Nobody’s Sweetheart“ 2003, als hätte Sandy Dillon es in einem Nagelstudio aufgenommen – sogar Heather Nova durfte mitsingen. Die würde bei den ersten Tönen des Titelsongs von „Pull The Strings“ aber wohl schon das Weite suchen, so wundervoll krude, verdreht und verwachsen ist das wieder. Fast muß man an das furiose Debüt „Electric Chair“ denken, dann folgt mit „Play With Ruth“ eine gefeilte Barjazz-Ballade, der Americana-Bastard „I Fell In Love“. der auch auf „East Overshoe“ nicht fehlt am Platze gewesen wäre, schließt sich an – und so ist nach drei Songs schon das gesamte Sandy-Dillon-Universum umrissen. Mit David Coulter, musikalischer Direktor von Robert Wilsons und Tom Waits‚ „Black Rider“, führt ein kakophonie-erprobter Produzent die Aufsicht, bei den atmosphärischen Balladen (mit singender Säge) hatte Sigur Ros-Produzent Ken Thomas seine Hände im Spiel. „Pull The Strings“ hat zwar nicht die Klasse der Anfänge, trotzdem eine unterhaltsame Rückbesinnung. (One Little Indian)