Secretary von Steven Shainberg :: (Start 25.9.)

Bizarr, komisch und ungemein zärtlich – eine seltsam-schöne Romanze über Selbstvertrauen und Sadomasochismus ist Shainberg hier geglückt Die junge Lee Holloway (Maggie Gyllenhaal) leidet unter dem Suff ihres Vaters und der erdrückenden Fürsorge ihrer Mutter. Mit Nadeln fugt sie sich an den Beinen heimlich Schmerzen zu. Nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie belegt sie einen Schreibmaschinenkurs und wird von dem Anwalt E. Edward Grey (James Spader) als Sekretärin angestellt. Der verkrampfte, fahrige Exzentriker schwankt zwischen knappen Anweisungen und Wutausbrüchen, demütigt Lee wegen ihrer Marotten und Rechtschreibfehler und zeigt sich dann wieder sehr verständnisvoll, ja väterlich. Eines Tages befiehlt er ihr, sich über den Schreibtisch zu beugen – und schlägt ihr auf den nackten Hintern. So entwickelt sich aus den Ritualen eine gegenseitige Hingabe, die Lee lustvoll und fordernd aufblühen lässt. Dass dieses makabre erotische Märchen nicht schmutzig wirkt, liegt neben der präzisen Inszenierung und pontierten Dialogen auch den Hauptdarstellern.

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