
Mal wieder eine Echtzeitserie: Da denkt man sofort an „24“ und die verhöhte Herzfrequenz, die man bei so was stundenlang aushalten muss. „Hijack“ hat glücklicherweise nur sieben Episoden, ist also gesundheitlich unbedenklich. Geschrieben wurde die Thrillerserie von George Kay, der sich auch „Lupin“ ausgedacht hat und an der ersten Staffel von „Killing Eve“ beteiligt war – genügend Spannung gibt es also schon. Ein smarter Typ namens Sam Nelson sitzt in einem Flugzeug, das entführt wird, und beschließt, das Chaos mit diplomatischen Mitteln anzugehen. Der sechsstündige Flug von Dubai nach London wird zum Spiel auf Zeit: Was bekommt Nelson raus, wie kann das Bodenpersonal kontaktiert werden, ist die Maschine noch zu retten?
Größtenteils ist „Hijack“ eine Art Kammerspiel mit einem interessanten Ensemble, es lebt von den Figuren und ihren manchmal überraschenden Finten – und natürlich vor allem von Idris Elbas starker Präsenz: Er schafft genau die richtige Mischung zwischen Besonnenheit und Tatkraft, und wie immer bei solchen Reißern sollte man nicht zu sehr darauf achten, wie realistisch die einzelnen Szenen sind. Damit verdirbt man sich nur den Spaß. (AppleTV+)
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