Serie der Woche: „Das Begräbnis“

Der ARD-Sechsteiler mit improvisierten Dialogen und toller Besetzung ist schrecklich realistisch, manchmal kippt er ins leicht Groteske.

Serien, in denen dasselbe immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, kennen wir inzwischen („The Affair“, „Clickbait“), doch „Das Begräbnis“ macht das auf eine schön unaufgeregte Art fast nebenbei: Nach und nach lernen wir die gesamte Familie Meurer kennen, ihre Hintergründe und ihren Blick auf den gestorbenen Patriarchen, der zwei Familien hatte, einen Sanitärbetrieb und einige Geheimnisse.

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Wie so oft kommen bei der Trauerfeier die alten Verletzungen an die Oberfläche, alle erinnern sich anders und zerstreiten sich darüber, dann macht auch noch das Testament Probleme.

Manchmal ist der Sechsteiler schrecklich realistisch, manchmal kippt er ins leicht Groteske – was in der Situation allzu glaubhaft ist. Die Dialoge wurden wohl weitgehend improvisiert – was nur mit solch erstklassigen Schauspieler*innen möglich ist.

Jede Figur hat ihren großen Moment – Devid Striesow als großkotziger Verlierer, Dominic Boer als schmieriger Coach. Und auch wenn das Ende etwas arg versöhnlich ist, wüsste man gern, was nun aus diesen Leuten wird.

ARD und ARD-Mediathek

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