Serie der Woche: „American Rust“

Nüchtern-intensive Erzählung von trostlosen Lebensentwürfen, falschen Entscheidungen, von Schuld und Sühne – letztlich ein Drama vom Niedergang der amerikanischen Mittelschicht.

„Warum bist du mit mir befreundet?“, fragt Isaac, als er wieder einmal vergeblich versucht, mit Billy dieses Kaff hinter sich zu lassen. „Du bist der Einzige, der übrig ist, der mir das Gefühl gibt, irgendetwas wert zu sein“, antwortet Billy, der eigentlich längst weg sein sollte. Er war an der Highschool ein Footballstar, hätte es mit einem College-Stipendium raus aus Buell/Pennsylvania, einer gottvergessenen Kleinstadt im amerikanischen Niemandsland, geschafft. Doch stattdessen ist er geblieben, kann sich nicht einmal mehr einen Spotify-Account leisten, wohnt bei seiner Mutter – und wird bald in einen Mord verwickelt.

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Dass der sanftmütig-lakonische Polizeichef von Buell Billys Mutter liebt, macht das Ganze komplizierter, aber nicht wirklich besser. Für die neunteilige Serie „American Rust“, die auf Philipp Meyers gleichnamigem Roman beruht, ist der Krimiplot nur ein Vorwand, um zwischen Industrieruinen nüchtern-intensiv von trostlosen Lebensentwürfen, falschen Entscheidungen, von Schuld und Sühne zu erzählen – letztlich ein Drama vom Niedergang der amerikanischen Mittelschicht. (Sky) 

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