Short ClltS von Jörn Schlüter

Fisher

Any Way Ein bißchen singt Kathy Fisher auf dieser ersten europäischen Vö des zusammen mit Kollege Ron Wasserman betriebenen Projektes Fisher wie Sarah McLachlan: Das zarte Hauchen, die dunklen Piano-Sentimente, die verhaltenen Trommeln, all das hat die sehnsuchtstrunkene Weite der kanadischen Sängerin. Doch Fisher verstehen ihre Musik kompakter und fassen ein loses Verlangen im Zweifelsfall dann eben doch zum US-Popstandard zusammen, was öfters die Schönheit verrät. Aber Fisher haben Hits und Werbemusik für Chrysler und Ally McBeal geschrieben, was bringt da so spät in die Karriere nochgrundsätzliche Kritik? (SPECTRE/UNIVERSAL) 3,0 Heavy Trash HeavyTrash Jon Spencer und Matt Verta-Ray (Speedball Baby) mit einem launigen Wochenend-Projekt Rock‘ n’Roll, Rockabilly und eine ganze Kleinigkeit R&B fällt den beiden Abseitsgitarristen auf ihrer gemeinsamen Platte ein. Einer Platte, die wohl um gekonnten Nachbau bemüht ist, aber dabei nicht bloß museal klingt, sondern ganz direkt und gegenwärtig – ein Spagat, den Spencer in seinem Hauptwerk längst perfektioniert hat. (CRUNCHY FROG) 3,0 Bart Davenport Maroon Cocoon Rein im Sinne von unverfälscht ist hingegen Bart Davenport, der Donovan und Simon 8. Garfunkel, zitiert – selbst Bee Gees-artige Gemütlichkeiten sind erlaubt. Das wäre kaum bemerkenswert, würde Davenport seine Retrospektive nicht so selbstverständlich vortragen. Man will so ein Album indes nicht im Laden kaufen, lieber nach einem schönen Abend imClub.rBB ISLAND) 3,0

Roachford

WordOfMouth Zu Zeiten von „Only To Be With You“ und „Lay Your Love On Me“ hatte Andrew Roachford hierzulande erstaunlich viel Publikum – da scheint es ganz natürlich, daß sich nun, im Tief einer nie ganz entfalteten Karriere, mit Mousse T. einer einschaltet, der international ins Trudeln geratene Künstler zumindest für den deutschen Markt gut wieder flott kriegt. „Pop Muzak“ ist Roachfords größter Erfolg seit Jahren, und die Ratte im Schlepptau könnte vielen gefallen. Schade nur, daß der eigentlich tolle, klassisch gegreinte Soul hier so aalglatt kommt und alles so gefällig plätschert. Das soll alles sein? Ich kann das nicht glauben. (PEPPERMINTJAM) 2,0 Nicola Hitchcock Passive Aggressive Auch an Keimfreiheit leidet das erste Soloalbum von Nicola Hitchcock, vormals bei Mandalay. Das gediegene, mit Hilfe von so illustren Leuten wie Hector Zazou und Michael J. Ade in den Computer gehauchte Flüstern ist so reinlich, der Ambient-Pop so glatt und antiseptisch, daß es einem ganz kühl wird. Gibt es wirklich Menschen, deren Leben sich so anfühh?fROUGH TR ADE) 2,5

Malcolm M ddleton

Into The Woods Malcolm Middleton spielt seinen schottischen Pubrock-Folk mit viel Gefühl für den Pop der 80er Jahre, nur ohne geleckte Oberfläche. Man schätzt das akustische Rumpeln, den krassen Akzent und die Neugier im Umgang mit Fiddle und Drum Computer. Musik für jubilierende Trauerklöße.fROUGH TRADE) 3,0 Kelly Osbourne Sleeping In The Nothing Überraschung: Während sich Kelly Osbourne den Drogen entzieht, konstruiert Linda Perry ihr eine Platte mit 80s-Disco (!), Wave-Pop (!) und leicht verträglicher Electronica (I). Die Synthies, die grell gepanschten Trommeln, die gekünstelten Gitarren, alles ist gekonnt nachempfunden. Das ist natürlich nur Verkleidung und Marketing-Konzept, aber Osbourne kennt es ja nicht anders. (SANCTUARY) 2,0 Emil Bulls The Southern Comfort Auf ihrer neuen Platte spielen die Emil Bulls ihren aufgemotzten Punk-Rock-New-Metal manchmal düster getragen, meist aber mit mächtigen Riffs, die auf kommenden Sommer-Festivals bestimmt eine gute Figur machen wer6en.(PlRATE/SONY) 2,5

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