SHORT CUTS

Xu Xu LaForet

Der nächste Teil von Jonathan Caouettes quälender Selbstdokumentation. „Jesus is wondering/ If even He can love you/ Oh this is where I live/ A Pox upon your house.“ Die finstere, verstörende Elektronik des letzten Albums „Fabulous Muscles“. die ab und zu auch zu unverhofften Popmomenten führte, ist dieses Mal weniger präsent, dafür rücken die mittelalterlichen Instrumente früherer Alben wie „Knife Play“ neben Vibraphon. Harmonium, Keyboards und (akustischen) Gitarren in den Vordergrund. Es bleibt dunkel, aber auch eher an konventionellem Songwriting interessierte können sich in diesem dunklen Wald recht gut orientieren. „La Foret“ ist ein Verwandter von „Digital Ash In A Digital Urn“von den Bright Eyes und mindestens so grandios. (Acuarela/Rough Trade) 4,0

Danny Dziuk Gebet & Revolver

Danny Dziuk weiß wie nur wenige deutschsprachige Musiker mit seiner Muttersprache umzugehen, was sich nicht zuletzt auch in „Fischen & Pfeifen“, seiner wundervollen Adaption von John Prines „Fish & Whiste“ zeigt, die sein erstes Soloalbum in über vier Jahren, eröffnet. Auf „Gebet & Revolver“ gibt es wieder die bewährte Mischung aus amerikanisch inspiriertem Songwriting und unverkrampfter Gegenwartskritik. „Sie stellen keine Juden wie Jesus heut mehr her“, das zusammen mit Wiglaf Droste eingedeutschte Kinky-Friedman-Stück. wäre natürlich eine überzeugendere Kirchentagshymne gewesen als Heinz Rudolf Kunzes Auftragsarbeit „Mehr als dies“. (Buschfunk) 3,0

Orenda Fink Invisible ones

Orenda Fink, die Geheimnisvolle von Azure Ray, hat sich nach Reisen durch Kambodscha, Indien und einem Aufenthalt in Haiti auch an ihr erstes Solo-Album gemacht. Und das übertrifft eigentlich alle Werke des Duos. Erwartungsgemäß weniger eingängige Popsongs als „11:11“, das Debüt ihrer Ex-Partnerin Maria Taylor, hat „Invisible Ones“ warm instrumentierte hypnotische Balladen, melodisch-pulsierenden Pop und leicht esoterische Weltmusik-Anklänge. Ein gereiftes Songwriter-Album. (Saddle Creek)i 3,5

Broken Spindles Inside/Absent

Die Songs für ein neues Album seines Seitenprojektes Broken Spindles schrieb The Faint-Bassist während der Tour seiner Band auf dem Laptop. Leiser und lauter Synthie-Pop, teilweise mit The Faint-Qualitäten aber angenehm ohne deren New Wave-Druck gespielt. Wunderschön sind die minimalistischen E-Piano-5tücke „inward“, „Desaturated“ und „Birthday“, „The Distance Is Nearsighted“ klingt dagegen wie ein Remake von U2s „Numb“. (Saddle Creek) 3,0

Baxter Dury FloorShow „Len Parrot’s Memorial Lift“.

das erste Album von lan Durys Sohn Baxter, wuchs einem mit seinen urbritischen Charakteren wie „Fungus Hedge“ oder „Gingham Srnalls“ über die Jahre ans Herz. Der charakteristische Falsettgesang und die fast ambienthafte Musik des ersten Albums sind teilweise etwas griffigeren Arrangements gewichen. Psycnedelic Pub Rock. (Rough Trade) 3,0

David-lvar Herman Dune

Nova Scotia Runs For Gold Ein Soloalbum des schlaksigen der beiden Herman Düne-Brüder David-lvar, der auf dem letzten Herman Düne-Album unter anderem den Hit und Titelsong „Not On Top“ sang. „Nova Scotia Runs For Gold“ ist ein charmantes skizzenhaftes LoFi-Mini-Album, mit Minimal-Perkussion. Melodika und weiblichem Harmoniegesang. Doch nach den letzten Herman-Düne-Konzerten hätte man sich eher ein Duett-Album von Bruder Andre und Julie Doiron gewünscht. (Smoking Gun) 3,0

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