Short Cuts :: von Birgit Fuß

Transplants

Tim Armstrong kommt von Rancid, Travis Barker von Blink-182 und Rob Aston aus dem Nirgendwo. Trotzdem sind die Transplants mehr als bloß ein Nebenprojekt gelangweilter Punkrocker. Das Trio knüppelt unerbittlich, Aston grölt an der Schmerzgrenze, die Songs heißen „Quick Death“ oder „Romper Stomper“und klingen auch so. Kein Spaß – außer bei ulkigen „Tall Cans In The Air“ (EPITAPH/CONNECTED) 3,0

TapRoot – Welcome

In den Nu-Metal-Topf wollen TapRoot nicht so recht passen, in den Grunge-Eimer aber auch nicht. Stephen Richards‘ Stimme kann beides, aber sie hat auch etwas Seltsames, Eigenes, einen gequälten Unterton, der einen herausfordert und weiterhören lässt, selbst wenn einige Lieder zu gleichförmig wirken, (eastwest) 3,5

Raging Speedhorn – We Will Be Dead Tomorrow

Wenn wir wirklich morgen tot sind, will ich heute nicht solch stumpfe Songs hören und keinen Sänger, der nur von „Shitsville“, Teufel, Tod und Voodoo plärren kann. Das ist doch auf die Dauer zu eintönig, da hilft auch die kraftvolle Produktion aus dem Hause Biohazard nicht vieL (STEAMHAMMER/SPV) 2,0

Boston – Corporate America

Tom Scholz hat lange daran gestrickt, fast fünf Jahre. Das neue Album von Boston, der Personifikation von etwas langweiligem, aber immer makellosem Mainstream-Rock, sollte anders werden modern und überraschend und so. Das hat nun nicht funktioniert, aber der Versuch ist rührend – vor allem beim Titelsong, dessen Synthesizer direkt aus den glorreichen 70er Jahren zu kommen scheinen. Nur der Text weist in die Zukunft: „Fare thee well, global extinction’s forever/ So what the hell, Order your Mercedes in leather.“ Boston klingen eher wie ein gemütlicher Oldtimer. (EPIC/SONY) 2,5

A Tribute To Johnny Thunders

„I Only Wrote This Song For You“ ist tatsächlich mal ein würdiger Tribut – bei all den Mitwirkenden darf man das allerdings auch erwarten. Okay, Sigue Sigue Sputnik hätte man nicht vermisst, aber „Personality Crisis“ steht ihnen gar nicht schlecht zu Gesicht. Cooler freilich: The Ramones mit „I Love You“, Michael Monroe mit „Disappointed In You“ und ja, Die Toten Hosen mit „Diary Of A Lover“. Schade bloß, dass ausgerechnet Willy De-Ville den grandiosen tearjerker „You Can’t Put Your Arms Around A Memory“ nicht so überzeugend singt, wie man ihn schon von einem halben Dutzend Punkbands gehört hat. Wo war da Duff McKagan? (Dieselmotor) 4,0

Miss Wyoming – Frogs Never Lie

Gleich ein Konzeptalbum als Debüt – mutig, aber nicht übertrieben. Olaf Römers Indie-Pop-Songs kann man nämlich durchaus auch einzeln und aus dem Die-große-Liebe-und-wo-sie-hinfiihrt-Zusammenhang gerissen hören und liebhaben sie changieren gekonnt zwischen zärtlich und wüst, fröhlich und fast depressiv. Wie die Liebe eben, logisch. (FROG SOUND/SHUTTLE) 3,5

The Brian Setzer Orchestra – Boogie Woogie Christmas

Garantiert keine stille Zeit hat man mit diesem etwas anderen Weihnachtsalbum – Setzer groovt und gretscht sich durch „Jingle Beils“ und andere Klassiker, dass es kracht. (SURFDOG) 3,0

Snow

„The Get Easy! Cnrishnas Collection “ vereint Scott Walker und Beach Boys, Bacharach und Fitzgerald, Gaye und Wondet Frohes Fest, keine Frage.

(UNIVERSAL) 3,5

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