Short Cuts von Oliver Hüttmann & Jan Wigger

Fauna Flash Fusion (COMPOST RECORDS)

Der Titel ist schon etwas abgeschmackt, und Visionäres gibt es von den Münchner Elektronikern auch nicht gerade zu hören. Aber wie Christian Prommer und Roland Appel auf ihrem zweiten Album ihren Clubmusik-Stil um Hip-Hop und House erweitern, Drum’n‘-Bass und Dub interpretieren und den Soul sublimieren, das ist äußerst geschmackvoll und groovy, elegant, elektrifizierend und erhaben. 3,5

Funkmaster Flex

60 Minutes Of Funk, Vol. IV:The Mixlape (EPiC) Für den schwergewichtigen New brker Radioguru aufHot 97 sind Begriffe wie DJ, Remixer oder Produzent zu profan. Er gilt als instinktsicherer Katalysator der HipHop-Szene, der Clubgänger ebenso beglückt wie die Masse, und dem Rap- und R&B-Stars ihr neues Material andienen. Begehrt sind vor allem seine Jtöixtape „-Alben, die wie Party-Kassetten mit Lieblingsrücken funktionieren. Auf“H)lumeIV“habenes unter anderen Dr. Dre und Eminem, Faidr Evans und Ginuwine, DMX und Drag-Onja Rule und Nelly geschafft. Eine Stunde stilübergreifender Spaß mit Scratches, Skillz und Freestyles. 3,0

Diverse

alaska.de ikitty.yo/efa) Kitty-Yo-Patnck, der fiebrige Lautsprecher und Indie-Label-Start-up-Aufsteiger des vergangenen Jahres, attackiert mit dem Soundtrack zum Berliner Milieu-Thriller „alaska.de“ ein weiteres Geschäftsfeld der Major-Plattenfirmen. Junge, das ist waschechte großkapitalistische Cross-Promotion, wenn man dazu die eigenen Acts nimmt. Jedoch passen die Stücke von Gonzales, Laub, Peaches und Patricks Band Surrogat ebenso kongenial zum Film wie die Noise-Ballade von Maximilian Hecker und der Sitar-Pop von MarsmobiL Und das Doppel-Album enthält auch den wunderbaren TripHop-Asian-Electro-Score vonmosermeyerdöring.4,0

rad.

Make Every Second Count (7 b R i d G e s) Von einem erlesenen Ensemble begleitet, brilliert Keyboarderin und Sängerin Rose Ann Dimalanta auf altmodische Weise mit Funk jazz, Blues, Latin und Southern SouL Für Leute, die Zeit haben oder sich in verqualmten Studentenkneipen entspannen. 3,0

Les Hommes Qui Wear Espandrillos

Moto Fuzz (BLUNOISE RECORDS) Seit elf Jahren dreschen Gitarrist Markus Kreutzer und Schlagzeuger Jörg A. Schneider mit wechselndem Bassisten und genuiner Konsequenz und Könnerschaft den Noise Rock und Post Punk. Und manchmal singt Kreutzer so gequält-hymnisch wie der grübelnde Eddie Vedder. 3,0

Lina

Stranger On Earth – e a s t w e s r) Produzenten von Girl Groups hätten sie gerne eingespannt, aber die junge Singer/Songwriterin aus LA. schwärmt für Solistinnen wie Billie Holiday. Ein Debüt aus Swing und Jazz der 40er und 50er Jahre, leidenschaftlich und gewitzt mit aktuellem R&B verquickt 3,5

Century

Melancholia ibmg) Gothic Rock und Dark Wave sind seit den Achtzigern auch keinen Klang voran gekommen. Beim deutschen Sextett Century hört sich das mystisch-romantische Gegreine besonders peinsam an. Depeche Mode, vergebt ihnen! 1,5

Utah Saints

Two (ROADRUNNER) Ihre Songs seien der beste Stoff, meint Michael Stipe, zu dem man durch L.A. fahren kann. Nach sieben Jahren legt das Duo nun die zweite Platte vor, für die Stipe vier Stücke mitkomponiert hat Daneben klauben und kleben sie Rock, Punk, Techno, House und Hip-Hop zu phantastischen Krachern zusammen, wie Samples von Metallicas „Enter Sandman“ und schräge Disco-Melodien bei „Power To The Beats“, bei dem Chuck D skandiert 4,0

ModestyBIaise

Melancholia iapricot/efa) Reichlich ungewöhnlich ist der Werdegang des Modesty Blaise-Kopfes Jonny Collins: Mit Eddie Reader von Fairground Attraction drückte er die Schulbank, Kinks-Sänger Ray Davies soll ihm das Musikmachen beigebracht haben. So gehen die manchmal zu gutgelaunten, aber selten überladenen Songs der Puristen problemlos als genuine Sixties-Reminiszenzen durch. 3,0

The Julian Theory

EmotionIsDead üooth & naid Das amerikanische Quintett um Sänger, Gitarrist und Songschreiber Brett Detar straft den Titel seines Zweitwerks natürlich Lügen, denn diesmal nähert es sich endgültig dem perfekten Power-Pop. Vom exzellenten Opener „Into The Dark“ bis zum zehnminütigen, an Pink Floyd gemahnenden „You Always Say Goodnight, Goodnight“ ein mehr als erfreulicher Reigen um Liebe, Passion und Schmerz. 3,5

CrossMyHeart

TemporaryContemprary ideep e lm ) Auch wenn die Jungspunde nach zwei EPs mit dem lange erwarteten Album nicht selten an die Frühphase von Mineral erinnern: Ganz so larmoyant, wie es die Titel der beiden ersten Songs „The Great Depression“ und „Tonight We’U Light Ourselves On Fire“- vermuten lassen, geht es bei den Amerikanern dann doch nicht zu. Stattdessen überraschen die Emotionsbolzen streckenweise mit feinem Songwriting und komplexen Arrangements. 3,0

Superpunk

Wasser Marsch! (lado/gold) Nach dem fulminanten Einstand „A Bisserl Was Geht Immer“ (1999) überzeugen die Hamburg-AH-Stars um Ex-Fünf Freunde-Sänger Carsten Friedrichs auch auf dem Nachfolget Etwas gemäßigter zwar, doch wieder mit den unwiderstehlichen Versatzstücken aus Punk, Pop, Garage und Disco. Formidabel wie eh und je ist das spektakuläre Orgelspiel von Produzent und Stella-Mitglied Thies Mynther. 3,5

The Stranglers

Live i s p v i Nicht das erste Konzert-Dokument der fünf Männer in schwarz, bestätigt es all jene Fans, die sich bereits mit Hugh Cornwells Demission Vorjahren von den Briten verabschiedet hatten: Auf zwei CDs singt sich Nachfolger Paul Roberts durch die Hits, aber mehr als Nostalgie ist das nicht. 2,0

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