SHORTCUTS

von Arne Willander Paul Weller 4,5 Paul Weller (Deluxe Edition) Das letzte jugendbewegte Album von Paul Weller, bevor er dem Dad-Rock ein ledriges Gesicht gab. Enttäuscht von der Ablehnung des letzten Style Council-Albums, zog er eine Weile mit dem Paul Weller Movement umher, bevor 1992 dieses eklektische Meisterwerk erschien: R&B und Britpop, Curtis Mayfield und die Small Faces, die Beatles und Traffic durchwehen so luftige und wundermelodiöse Songs wie „Remember How We Started“, „Uh Huh Oh Yen“, „Amongst Butterflies“ und „Kosmos“. Auf der zweiten CD: ein Haufen B-Seiten, Demos und unveröffentlichte Stücke, oft vom Jazz befeuert und im Stil von Jam-Sessions aufgenommen, die Wellers damalige Stil-Suche belegen, (universal)

Tony Banks 2,5 A Curious Feeling

Zwischen instrumentaler Poesie und unfassbarem Schwulst schwankendes Solo-Album des Genesis-Keyboarders von 1979. Tony Banks spielte alle Instrumente, engagierte nur den Schlagzeuger ehester Thompson und Kim Beacon als Sänger und badete in den unverkennbaren Mellotron-, Harpsichord- und Kirchenorgel-Geysiren. Manchmal anmutig, aber überfrachtet. Banks blieb dann beim Mutterschiff, (esoterio

Keane 3,0 Hopes And Fears (Deluxe Edition)

Heute gilt die Band nichts mehr, aber das Debüt-Album von Keane war 2004 ein Sensationsstreich. Angeführt vom Pop-Sirup der Single „Somewhere Only We Know“, wurde die britische Mädchenmusik zum Renner der Saison. Die rotwangigen Bürschchen griffen in die Drogentüte und verschwanden bald in der Versenkung, aus der sie gekommen waren. Kehren aber bestimmt immer wieder zurück. Die Deluxe-Edition prahlt mit fast zu vielen Live-Aufnahmen und frühen Singles, (universal)

Tricky 3,5 Maxinquaye (Deluxe Edition)

Das Hauptwerk des schlecht gelaunten schwarzen Mannes, dem 1995 eine Trip-Hop-Revolution zugetraut wurde. Doch das vermeintliche Genie mit dem dunklen Gemüt lieferte später nichts Vergleichbares mehr: ostentative Beats, lasziver Rap, Film-noir-Atmosphäre. Ein Jahzehnt danach gab Tricky den englischen Punk, noch immer großmäulig und enigmatisch. Eine Ladung Remixes ist auf der zweiten CD untergebracht… (universal)

Steve Swindells 3,0 Messages/Fresh Blood

Zwei Alben des Keyboarders von Hawkwind, der 1974 keinen Erfolg mit dem durchaus zeitgemäßen Pub-Rock auf seinem Debüt hatte. „Swindells‘ Swallow“ wurde 1975 von der Plattenfirma abgelehnt und erscheint hier erstmals als Beigabe. „Fresh Blood“ (1980) entstand schon unter dem Eindruck von Punk und New Wave, verdankt sich aber vor allem Thin Lizzy. (cheryred/esoterio

Vonda Shepard 2,0 The Best Of „Ally McBeal“

Heute wirkt die güldene, aseptische Welt aus Anwaltskanzelei, Gerichtssaal, After-Work-Club und urgemütlicher Junggesellenwohnung so erfunden, wie sie immer schon war. Aber dereinst wird die Fernsehserie „Ally McBeal“ mit der etwas hysterischen Emotionsmusik von Vonda Shepard zwischen Soul und Kitsch als Beweis dafür gelten, wie die USA um 2000 aussahen, (epic/sony)

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