Six Organs Of Admittance :: Asleep On The Floodplain

Erinnert sich noch jemand an Andrew W.K.? Anfang des Jahrtausends noch Hair-Metal-Wiedergänger, tauchte er in den letzten Jahren häufiger als Gastmusiker kredibler Acts wie Current 93 auf. Kürzlich veröffentlichte er eine Platte mit Klavieretüden, gespielt auf einem noblen Steinway-D-Flügel, den er nun in die filigranen Hände der Hermaphroditin Baby Dee gab. Die schrieb darauf die Stücke ihres neuen Albums. Entsprechend kunstvoll und kontemplativ ist das Werk der sonst ja durchaus flamboyanten Komponistin auch geraten. Drei der vier Songs sind wieder von großer Schönheit und Eindringlichkeit (einer ist albern), die acht Instrumentalstücke allerdings sind reinster Kitsch. (Drag City)

Bei einer Band, die nun schon so viele Generationen bespielt hat, wird sich immer jemand finden, der das neueste Werk für ein grandioses Comeback hält. So geschehen bei „The Eternal“. Doch dieser nun in der Experimental-Reihe SYR erschienene Soundtrack zu einem französischen Film scheint ungleich spannender, zumal Sonic Youth ihr Soundspektrum in diesen 13 Instrumentalstücken und Soundcollagen noch einmal erweitern und fast wieder so abenteuerlustig klingen wie zuletzt Mitte der Neunziger. (SYR/Cargo)

Am 14. März erschien das dritte Van-der-Graaf-Generator-Album – in der angloamerikanischen Schreibweise, 3.14, entspricht das den ersten Stellen der Zahl Pi, der zweite Song der Platte heißt „Mathematics“ und dreht sich um eulersche Identität. Peter Hammill wandert wieder über die Gipfel der Versponnenheit, Hugh Bantons Orgel weckt Erinnerungen an ganz ganz früher, und Hugh Padgham lässt den bleischweren Sound ungewohnt klar erklingen. (Esoteric/Cherry Red)

Auch ihr zweites Album klingt wieder, als wäre Rykarda Parasol die Tochter von Nick Cave und PJ Harvey – dunkel-romantische Folk- und gothische Rocksongs (einer belehnt ein Tito-&-Tarantula-Riff). Klingt, als wäre die Platte mindestens zehn Jahre alt, aber durchaus charmant. (Gusstaff/Groove Attack)

Beim Elektro-Pop der Berliner schwingt immer irgendwie die unterkühlte Frickelei von Console/The Notwist mit und zugleich das (etwas zurückgenommene) Melodrama von Patrick Wolf. Auf ihrem dritten Album gelingt ihnen zudem ein zerbrechlicher white boy soul. (Sinnbus/Rough Trade)

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