Slipknot

Iowa

In Amerika sind die lärmenden Brutalos mit den Masken der letzte Schrei

Wenn Blink-182 und Limp Bizkit der Furz waren, machen Sie sich bereit für den Schiss. Slipknot, die Band, die so gewaltig über die Nu-Metal-Freunde kommt, dass denen die Hodensäcke am Boden festkleben. Der Swing des Presslufthammers. Kein Pickel am Arsch, sondern die eitrige Zyste. Immer gleich das Schlimmste. Slayer? Essen sie zum Frühstück.

Und sie sind große Existenzialisten, die neun maskierten Kleinstadt-Psychopathen aus Iowa: „Cmon motherfucker, everybody has to die“, faucht der Sänger, während Knochen knacken und Gepeinigte schreien, während der Death Metal grollend voranschubbert. Hätten sie die Musik nicht, sagen Slipknot, würden sie alte Frauen überfallen und Teenager quälen. Als ob man so was nicht noch nebenher erledigen könnte.

Im Moment sind sie zu beschäftigt Das dritte Album „Iowa “ ist schon wie von Teufelshand in die Charts geschossen, das Magazin „The Face“ zeigte in einer größeren Fotostrecke die Slipknot-Fans und ihre Outfits. Wie bei den Beatles und ‚N Sync hat jeder seinen Liebling: den bösen Clown, den bösen Pinocchio oder, sogar das gibt es, den bösen Rasta. Wenn alle Albträume und Kinderschrecke zusammen auftreten, ist Kurzweil garantiert. Die Platte ist nur ein Begleitartikel.

In den Achtzigern gab es die ganz ähnliche Band Gwar, die ihr Publikum mit künstlicher Gallerte bespritzte und behauptete, eine außerirdische Vernichtungs-Truppe zu sein. Woher Slipknot kommen, wissen wir genau: Die Hölle ist Iowa, und Iowa ist Amerika. Und ihr Theater der Grausamkeit ist im Kern nichts weiter als die uralte Keule gegen die Moral des bürgerlichen Vorgartens.

Oder, wie Slipknot es formulieren: „People make noises when they’re sick.“ Den Witz haben wir übrigens verstanden. Keine Angst.