Slow Summits :: Die Glasgower Folk-Pop-Veteranen kommen nicht recht in Fahrt

Der Albumtitel ist hier durchaus ironisch zu verstehen, denn die neuen Songs der Glasgower Folk-Pop-Veteranen kommen einfach nicht so recht in Fahrt -auch wenn das Album einige wundervolle Momente enthält. Es beginnt mit dem zarten „Secret Music“. Katrina Mitchell säuselt sich durch dieses ungetrübte Kindermärchenland, als hätte sie ihren Joint gerade gegen einen Erdbeer-Vanille-Lolli getauscht. Verschmitzt schieben sich Flöten und Trompeten in den Vordergrund, verstecken sich jedoch gleich wieder hinter Gitarren und Schlagzeug, als hätten sie nicht genügend Selbstvertrauen.

So geht es auf „Slow Summits“ oft: Stücke wie „Summer Rain“ beginnen als Versuch freier Improvisation und enden doch nur im Mittelmaß. Nichts wird auf den Punkt gespielt, aber auch nichts richtig daneben. Hier stolpert es kalkuliert rhythmisch, dort tutet es ein wenig unbeschwert, als würde ein evangelischer Flötenkreis gerade Van Morrisons „Astral Weeks“ proben. Und Bandchef Stephen McRobbie hat ganz heimatverbunden sehr viel Orange Juice rezipiert und den jungen Edwyn Collins in seinem Gesang konserviert, der vor allem im schönsten Song des Albums, „Night Time Made Us“, zur Geltung kommt. Das schwelgerische „Kicking Leaves“ erreicht dagegen beinahe Beach-Boys-Leichtigkeit.

The Pastels sind noch immer Meister der Andeutung, aber ein bisschen mehr hätten sie sich schon zeigen können. Vielleicht sollten sie bis zum nächsten Album nicht wieder so lange warten. (Domino) MAX GÖSCHE

Deerhunter

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