Sophia :: Technology Won’t Save Us

Das neue Kapitel der Trauerarbeit von Robin Proper-Sheppard, der sein Projekt Sophia einst ins Leben rief, um den Freund und Bassisten seiner Band The God Machine, Jimmy Fernandez, zu betrauern, heißt „Technology Won’t Save Us“. Und da hat er natürlich recht: Die Technik wird uns nicht retten, auch nicht das Pathos, und die opulenten Streicher des letzten Sophia-Albums „Peoplc Are like Seasons“ erst recht nicht-ja vermutlich nicht einmal seine alte Band The God Machine hätte uns retten können. Obwohl, The God Machine…

In der üppigen Ouvertüre, die dem Album seinen Namen gibt, glaubt man die alte Band kurz zu hören, wenn zwischen dem Flöten-und Streichergesummse die Gitarre lauter und lauter wird.

Trotz des opulenten Einstiegs, der ein größeres Konzept vermuten lässt, hat „Technology Won’t Save Us“ nicht die sargartige Geschlossenheit der bisherigen Sophia-Alben. Das zweite Stück, „Pace“, ist etwa ein richtiger Gitarren-Popsong, wenn auch nur von durchschnittlicher Qualität, das hypnotische „Where Are You Now“ hat die Sophiatypische lyrische Schlichtheit, „Big City Riot“ ist eine heisere Westernballade, die ins Nirgendwo führt, das elegische Instrumentalstück „Twilight At The Hotel Moscow“ beginnt wie späte Talk Talk, bis Streicherden Song überzuckern und dem Stück einen Spin Richtung Morricone geben. Das hübsche „Birds“ beginnt natürlich mit Krähengekrächze – subtil war Proper-Sheppardja nie, wie auch der Pathos-Power-Pop „Lost“, diese „Hymne für die Verlorenen und Namenlosen“, zeigt, in derer mehr von letzten Dingen, Liebe, Schmerz und Tod singt, als gut ist für einen Popsong. „Weightless“ wirkt danach tatsächlich, als sei eine Last von ihm abgefallen. „P.1/P.2“ schraubt sich mit U2-Gitarren in den Gehörgang.

Am Ende steht das lärmende Instrumental „Theme For The May Queen No. 3“, auf dem die Gitarren wieder den alten The God Machine-Noise-Strudel erzeugen. Vielleicht rettet dieser Schlussakkord nicht die Welt, aber er ist ein überraschender Höhepunkt dieses etwas richtungslosen Versuchs über die Aussichtslosigkeit, (city slang/ EMI)

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