Spirit Caravan – Elusive Truth

Da ist zunächst dieser Sound. So organisch, als atmeten die Songs, bassig, muffig-dumpf, furztrocken, eben so authentisch nach den Spätsechzigern klingend, dass man allein schon für diese akustische Mimikry seinen Hut ziehen müsste, wenn man einen hätte. Vbr allem die Gitarren dieses an den Rändern ausgefranste, immer etwas angestrengte, morbide, ja kaputte Fuzz-Gehuste, so als spielten sie mit vereiterten Mandeln. Eben wie bei den ganz frühen Black Sabbath. Genauso sind die Riffs, simpel, reich an Wiederholungen, ein bisschen unbeholfen, aber sie haben ja doch auch diesen naiven, vielmehr archaischen Charme.

Und Scott Weinrich, der schon bei den Sabbath-Cover-Truppen St Vitus und The Obsessed, Szenelegenden nicht zuletzt wegen ihrer absoluten kommerziellen Erfolglosigkeit, den Madman gab, zeigt einmal mehr, dass er seinen Ozzy studiert hat. Nun, dass sein Rachen tiefer und folglich durchaus voluminöser zu tönen in der Lage ist, nehmen wir als kleinen Mehrwert gern zur Kenntnis.

Schlichten, aber doch stilechten Doom Metal also haben Spirit Caravan hier rausgelassen, den sie jedoch jetzt Stoner Rock nennen, weil sich dieses Label zur Zeit besser verkaufen läßt – und weil sie, was Komposition und Arrangement angeht, ein bisschen mehr herumexperimentieren. Ein bisschen nur, Monster Magnet trauen sich auf diesem Felde durchaus mehr zu, haben allerdings auch einen zweiten Gitarristen in der Band. Als Trio stößt man eben leicht an seine Grenzen.

Und die sind wohl auch technischer Natur. So offenbaren die beiden schnelleren Stücke, das sehr schöne „Lifer City“ und der kurze Punk-Instrumental-Joke „Outlaw Wizard“, einen Weinrieh, der als Gitarrist nicht recht hinterherzukommen scheint. Oder war da am Ende schlechter Shit im Umlauf? Aber dieser träge, kranke, verschleimte, pfundsgemeine Sound dass es so etwas noch gibt!

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