Spoon – Girls Can Tel

Bands, aus allen Ecken quellen Bands. Wie verdammter Hefeteig. Der Großteil jämmerlich aufgemachte Limp Bizkit-Klone mit aufgepinselten Tätowierungen. Endstation Pimmelpiercing. Doch nun legen Spoon ihr europäisches Debüt auf die Wunden, die der Preis für sensiblen Geist und ebensolche Witterung sind. Der schön produzierte Opener „Everything Hits At Once“ gibt schon mal die Marschrichtung vor: Substanziell hochwertige Songs, die das Zeug zu mehr, zu sehr viel mehr als lediglich „Geheimtipp“ haben.

Dazu eine Stilbreite wie nur selten gehört. „Believing Is Art“ zum Beispiel hat sowohl typische Sonic buth-Elemente als auch gelegentlichen Pixies-Krach. Bei „Me And The Bean“ röhrt Sänger und Gitarrist Britt Daniel dann gar in bester Cobain-Manier“ und das zu einer beschwingten Komposition, die sofort an Toploader denken lässt. Eine nur vermeintliche Kontradiktion, die hier bestens funktioniert. Wie ja überhaupt alle Gratwanderungen auf „Girls Can Teil“ ^ absolut gelingen. Und auch Süchtige sind bei Spoon willkommen. „It’s 10

20 AM, when will I see you again?“ so lautet die sehnsüchtige Wehklage von „1020 AM“. Ein unglaublich dicht komponierter Seufzer, der den warmen Frühlingswind problemlos gefrieren lässt. Von Big Star bis Teenage Fanclub haben die großen Bands mit solchen juvenilen Sehnsüchten wunderbare Platten gemacht.

Damit ist der makellose Reigen nicht beendet. Denn von den elf Songs der Amerikaner enttäuscht nicht einer. Da ist es gar nicht so dreist von der Plattenfirma, gleich auf die Plastikschachtel zu kleben: „Includes the single ,Anything You Want‘ and 10 additional instant classics“. Nicht weit von der Wahrheit.

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