Stephen Malkmus -Domino

I was dressed for success/ But success it never comes.“ Gern erinnern wir uns zurück an diese vor acht Jahren vom Auguren Malkmus ausgesprochene Weissagung, die sich ja als nicht gar so falsch erweisen sollte: Zwar avancierte der Mann mit dem etwas eigenartigen Gesangsstil mitsamt seiner kalifornischen Indie-Rock-Sensation Pavement zum Semi-Star, doch vernahm man nur vereinzeltes Greinen, als Malkmus vor geraumer Zeit den endgültigen Split Pavements bekannt gab und gleich eine Solo-Platte ankündigte.

Dabei präsentierten sich Pavement auf ihrem Vermächtnis ^Terror Twilight“ (1999) noch ausladender, verspielter, ideenreicher und gewitzter als auf all ihren vorherigen Veröffentlichungen. Dieses zu erwähnen, lohnt freilich nicht, da die Apologeten der zugegebenermaßen ebenso außerordentlichen Frühphase der Band diese Tatsache mit einem apodiktischen „Slanted And Enchanted“ respektive „Summer Babe“! auf den Lippen bestreiten würden. Die wunderlichsten Zeitgenossen nannten gar das eher zerfahrene und rhapsodische „Wcrwee Zot»«?“(1995), ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Doch für all diese Leute waren Pavement auch ein bisschen wie die große Liebe.

Weitgehende Einigkeit schien darüber zu herrschen, dass Malkmus auch auf Solopfaden genauso klingen würde wie seine just zu den Akten gelegte Band. Das J. Mascis-Syndrom also. Und richtig: Auf „Stephen Malk~ mus“zeigt sich der nach wie vor schelmische Malkmus, dessen Songs immer schon ein wenig an Kinderlieder erinnerten, kaum verändert: „Phantasies“ ist unnachahmlich beschwingt, und in „The Hook“ spinnt der reizende Sympathieträger Seemannsgarn und berichtet gewohnt skurril und tongue in cheek von einer langjährigen Gefangenschaft unter türkischen Piraten. In Jo Jo’s Jacket“ findet er Platz für seine notorischen Vexierspiele: „I’m not what you think I am/ I’m the king of Siam.“ Das beste der 14 Stücke aber ist ,Jenny – The Ess-Dog“, ein melodieverliebtes Euphorikum, das keinen Vergleich mit den besten Songs von Pavement zu scheuen braucht Im Vorfeld dieser leider doch nicht „Swedish Reggae“ betitelten Platte entschuldigte Malkmus sich bereits dafür, dass seine erste Solo-Arbeit trotz neuer rhythm section 0oanna Bolm am Bass sowie John Moen am Schlagzeug) ja doch wieder nur ein Pavement-Album sei, auf dem große Veränderungen ausblieben. Erleichtert stellen wir fest: Er hat Recht behalten. Er kann nicht anders.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates