Stevie Nicks

Stand Back: 1981–2017

Solo-Retrospektive der Fleetwood-Mac-Sängerin

Der erste Song, den Stevie Nicks allein unter ihrem Namen veröffentlichte, kam mit einem Knall: 1981 steuerte sie „Blue Lamp“ für den Soundtrack des als „Zeichentrick für Erwachsene“ beworbenen Werks „Heavy Metal“ bei, eines etwas ekligen, sexistischen Scifi-Films mit Space-Bikern und Brumm-Brumm-­Brummi-Score.

Wurde Nicks bei ihrem Start schlecht beraten? Durchaus nicht, denn das Soft-Rock-Lied erschien ja parallel auch auf ihrem Debüt­album, „Bella Donna“. Es bildete den Auftakt zu einer der erfolgreichsten Solo-­Strecken, die eine Sängerin abseits ihrer noch erfolgreicheren Band verwirklichte, hier Fleetwood Mac. Auch Expartner Lindsey Buckingham machte sich selbstständig und veröffentlichte nur drei Monate später den Kindergeburtstags-Boogie seines Debüts, „Law And Order“.

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„Stand Back“ vereint auf drei CDs bzw. sechs LPs 50 Songs aus Stevie Nicks’ Karriere. Die Tonträger sind unterteilt in Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern, Live-­Mitschnitte und Sessions sowie in Eigenregie entstandene Stücke. Gerade durch die musikalischen Partnerschaften lassen sich ihre Songs wie ein Zeitstrahl lesen, auf dem wichtige Musiker aus Americana und R&B abgebildet sind. Nicks legte mit Tom Petty („Stop Drag­gin’ My Heart Around“) und Don Henley („Leather And ­Lace“) los, arbeitete in den Neunzigern mit Chris Isaak und Sheryl Crow zusammen, später ging sie mit ­Dave Grohl und LeAnn Rimes ins Studio, zuletzt mit Lana Del Rey: „Beautiful Peo­ple Beautiful Problems“. Ihren Fleetwood-Mac-Hit „Landslide“ spielte Nicks mit dem Melbourne Symphony Orchestra ein – und beschritt damit den Weg der Musealisierung.

„Stand Back“ bleibt ihr wohl schönstes Solo-Lied, es findet sich hier jedoch nicht unter den Kooperationen. 1983 hatte Prince bei den Aufnahmen des Stücks Keyboard gespielte, was aber in den Credits nicht erwähnt wurde. Nicks selbst sagte, ihr Song sei eine Art „Little Red Corvette 2“. Absolut zauberhaft sind ­beide Songs. (Warner)