Studio 54 von Mark Christopher :: ab 10. Dezember

Naiv und blondgelockt erlebt ein Junge aus New Jersey die große weite Welt. Weit muß er nicht fahren, das Tor dorthin befindet sich jenseits des Hudson in Manhattan: im „Studio 54“, jene glitzernde Metapher für den Übergang der schlurfigen 70er Jahre zum Hedonismus der 80er. Kokain ist schick, und nach freier Hippie-Liebe sind nun die Grenzen zwischen Hetero- und Homosexualität aufgehoben. Dafür gibt es andere Grenzen. Es sind die Türsteher, die gnadenlos aussieben – in reich und schön oder in die Warteschlange. Sex, Drugs & Disco müßten als basics eigentlich für einen weiteren Retro-Film reichen. Tatsächlich stimmt auch der perfekt rekonstruierte Disco-Glamour. Aber Drogen und Sex werden nur angedeutet So zogen die Miramax-Leute nach Testvorführungen im wahrsten Sinne die Schwänze ein und schnitten einen bisexuellen Dreier raus. Übrig blieb eine Mixtur aus episodenhafter Chronik, Einzelschicksalen und dem halbgaren Erwachsenwerden des blonden Teenager-Barkeepers (Ryan Phillippe in seiner ersten Hauptrolle), aus dessen Augen wir in die Disco-Kugel blicken.

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