The Black Heart Processsion – Amore Del Tropico: Beschwingt-depressive Mantras von Songschreiber Pall Jenkins :: TOUCHS&GO/EFA

Es bleibt die Trauer über die Auflösung von Three Mile Pilot, die einmal die beste Rockband Amerikas waren. Und es gab Nirvana noch, als „Na Vucca Do Lupu“ erschien, die finsterste, erschütterndste, brutalste und euphorisierendste Platte, die irgendein Untergrund seit Hüsker Du hervorgebracht hatte. Armistead Burwell Srruth führte das Leise, das Redundante und Kleinteilige mit Pinback weiter, sein wie ein Presslufthammer angeschlagener Bass fehlt. Er fehlt Pall Jenkins, dem Sänger und Songschreiber, der alles andere mitnahm.

Zu The Black Heart Procession, die Jenkins‘ schwarze Lyrik, seine süchtigmachenden Melodien und irren Instrumentierungen auf drei Alben bannten. ^4more Del Tropico“ beginnt mit Tango und lateinamerikanischer Mimikry, als wäre Joe Jackson wieder da, aber das ist natürlich nur Ironie und fügt sich außerdem ohne Bruch in Jenkins‘ amerikanische Gotik. In zähen, dräuenden Stücken wie „The Imitation“, „The Visitor“ und „Before The People“ zelebrieren Black Heart Procession ihre Trauertänze. Jenkins braucht nicht mehr so viele Worte wie früher, doch seine Verzweiflung ist so enigmatisch und endgültig wie nur je. Trompete, Cello, Optigan und Xylophon sind obligatorisch.

Mit „Only One Way“ hat Pall Jenkins nun auch seinen ersten Pop-Song geschrieben, eine Art Sommerhit für die Hölle. In „Did You Wonder“ greint er mit seiner unvergleichlich leiernden Stimme: „We grow old and grey and move so slow.“ Gruft-Platte des Jahres. Entschuldigung, Sugababes.

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