The Blood Arm – Lie Lover Lie

Das muss eine tolle Show sein, die The Blood Arm momentan auf beiden Seiten des Atlantiks aufführen. Alle würden tanzen und lägen sich in den Armen, hört man, und Frontmann Nathaniel Fregoso turne am Lichtgestell über den Köpfen des immer enthusiastischen Publikums. Dazu hat das gern auch mal großmäulige Quartett offenbar einen extrovertierten Engländer namens Ben Lee Handler als MC dabei, der irre Geschichten erzählt und den Event-Charakter des jeweiligen Abends betont.

Die Musik auf dem ab Februar auch physisch erhältlichen Longplay-Debüt (der Download steht schon seit November bereit) unterstützt solche Berichte mit fraglos energetischer Musik zwischen Franz Ferdinand (die The Blood Arm früh öffentlich lobten), den New York Dolls, The Fall und viel Soul in der Rhythmusfraktion. Franz Ferdinand ist die wichtigste Referenz, weil The Blood Arm sich von denen das klangliche Grundgerüst abgucken, das Studentische aber mit der besagten Feierlaune austauschen.

Da alles ganz direkt Spaß machen soll, ist die Musik auf „Lie Lover Lie“ sehr simpel. Meist steht im Fundament ein Piano-Riff, etwa bei den Disco-Stampfern „Stay Put!“ und „Suspicious Soul“ („I like all the girls/And all the girls like me“). genauso bei dem Hot Hot Heat-artigen „The Chasers“. Aber auch anderswo sind die Refrains hymnisch und gut zum Mitsingen, und dazu rumpelt die Musik mit aufmüpfig rotzigem Elan und ohne viel Reflexion. „Do I have your attention?“ fragt Fregoso in einem lustig hüpfenden Lied mit demselben Namen. Ja, ja.

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