The Byrds – Mr. Tambourine Man

Keine Regel ohne Ausnahme, doch gilt unter Kennern: Aufnahmen bis 1964 kauft man in Mono, solche ab 1968 in Stereo. Das ist keine Geschmacksfrage, sondern hat wesentlich mit technologischer Entwicklung und Marktmechanismen zu tun. Ab 1968 beherrschten die wachsenden Stereo-Bedürfnisse den Produktionsprozeß, Mono-Abmischungen wurden zum Auslaufmodell, das noch eine Weile nebenher lief. Die Stereo-Versuche bis 1964 andererseits waren meist krude Zweikanal-Konstrukte für Anlagen, deren beide Lautsprecher keinen Meter auseinander lagen. Bleiben die Jahre 1965 bis 1967, eben jene drei Jahre, die uns gleich fünf Byrds-LPs bescherten und damit fünf fesselnde Kapitel eines wunderbaren Trips, beginnend mit einer Folk-Rock-Offenbarung und endend mit einem gerade 28minütigen Geniestreich. Nach Jahrzehnten nun wieder in Mono zu genießen, was gewöhnungsbedürftig sein mag, wenn man die Stereo-Versionen internalisiert hat, aber ultimativ lohnend. So dicht und direkt, so wunderbar warm vibrierend klang McGuinns 12-String-Rickenbacker nie: Glanz und Gloria!

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